Marktbeschicker sind gegen Bürgerbegehren
Während der Wochen, in denen der Verein Unterschriften sammelte, hat sich die ganze Situation verändert. Thomas Konrad, Vorsitzender des Vereins der Marktbeschicker der Rotmainhalle, sieht den Bürgerentscheid deshalb kritisch. "Die Rotmainhalle muss saniert werden, sonst fällt uns irgendwann das Dach auf den Kopf", sagt Konrad, der für rund 40 der 50 Marktbeschicker spricht. "Und sie wird auf jeden Fall saniert. Deshalb wäre uns am liebsten, wenn die Sanierung so schnell wie möglich beginnt."
Die Stadt habe den Beschickern jetzt eine Alternative angeboten, mit der sie zufrieden seien. Ein Bürgerentscheid würde den Beginn der Bauarbeiten aber verzögern. "Es besteht die Gefahr, dass uns die Stadt die Schlossgalerie nicht so lange freihalten kann", sagt Konrad.
Retter-Verein ist gespalten
Selbst der Verein "Rettet die Rotmainhalle" ist gespalten. Der ehemalige Vorsitzende Klaus Trendel ist im August zurückgetreten, weil er als einziger im fünfköpfigen Vorstand eine Doppelnutzung der Rotmainhalle während der Sanierung der Stadthalle für möglich hielt. Im Verein ist er immer noch - und sagt: "Ich bin strikt dagegen, das Bürgerbegehren anzufangen. Die ursprünglichen Bedenken hat die Stadt ausgeräumt." Die Sanierung sei eine "große Chance" für die Marktbeschicker. Deshalb seien auch nur drei der fünf Vorstandsmitglieder dafür, das Bürgerbegehren weiterzuverfolgen.
Vorwurf des ehemaligen Vorsitzenden: Kröniger zieht sein Ding durch
Ob die Mehrheit der Vereinsmitglieder genauso denkt? Eine Mitgliederversammlung habe es seit seinem Rücktritt nicht gegeben, sagt Trendel - auch wenn er dies in zwei Schreiben an Kröniger angemahnt habe. Kröniger ziehe sein Ding durch.
Wie viele Mitglieder der Verein aktuell hat, wisse er nicht - "und wenn, würde ich es nicht sagen", sagt Kröniger dem Kurier. Im August waren es etwa 25. In der Öffentlichkeit und gegenüber dem Kurier bezeichnet er sich als Vorsitzender. Stimmt nicht, sagt Trendel. Bei der Vorstandssitzung sei Kröniger als Vorsitzender nur vorgeschlagen worden. Wählen müsste ihn aber die Mitgliederversammlung noch.
8.700 Bayreuther müssen bei Bürgerentscheid unterschreiben
Der Stadtrat hat die Sanierung der Rotmainhalle im September beschlossen. Wird das Bürgerbegehren vom Stadtrat zugelassen - und hier zählt allein, ob alle Unterlagen vollständig eingereicht wurden - darf bis zum Bürgerentscheid keine "dem Begehren entgegenstehende Entscheidung" mehr getroffen werden, heißt es in der Bayerischen Gemeindeordnung. Es sei denn, „zu diesem Zeitpunkt haben rechtliche Verpflichtungen der Gemeinde hierzu bestanden.“ Mindestens 8.700 Bayreuther müssten dann zum Bürgerentscheid gehen..
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