Schwerwiegende Verstöße
An der B 303 konzentrierten sich die Polizisten auf schwerwiegende Verstöße. Also solche, bei denen es nicht bei einer Verwarnung bleibt, sondern zu einer Anzeige kommt. Der Lastwagenfahrer muss den elektronischen Datenträger aushändigen, auf dem alle Fahrbewegungen gespeichert sind. Denn die Polizisten schauen sich auch die Lenk- und Ruhezeiten an. Und das Äußere des Brummis wie Reifen und Bremsscheiben. Der polnische Lastwagenfahrer bekommt ein Bußgeld von 80 Euro aufgebrummt, das er gleich zahlen muss. Zuzüglich 28,50 Euro Gebühr. Der Punkt im Verkehrsregister fällt für ihn als Ausländer weg.
Immer ignorieren welche die Geschwindigkeit
Um den Verkehr umzuleiten, ist die Geschwindigkeit teils auf 50 gesenkt worden. Trotzdem interessiert das manche nicht, die damit die Sicherheit der Verkehrspolizisten gefährden. Trotz der Ankündigung des Blitzmarathons über Radio und Zeitung entdecken die Kontrolleure Verkehrsverstöße auf ihrer Fahrbahnseite: "Es gibt immer welche, die die Geschwindigkeit nicht beachten."
Stadt und Land überwacht
In Bayreuth überwachte die Polizei elf Straßen, darunter die Erlanger Straße (50 km/h), den Bodenseering und die Ecke Preuschwitzer Straße/Kreuz (30 km/h). Auch die Adolf-Wächter-Straße (30 km/h), die Universitätsstraße (50 km/h) und die Markgrafenallee (30 km/h) standen auf der Liste. Im Landkreis standen unter anderem Bad Berneck/B 303 (60 km/h), Bischofsgrün/B 303 (100 km/h), und Eckersdorf/B 22 (70 km/h) unter Beobachtung. Auch bei Goldkronach, Heinersreuth, Hollfeld, Mistelbach, Mistelgau, Speichersdorf, Pegnitz und Pottenstein waren Messstellen eingerichtet.
Nur vier missachten die Regeln
Polizeioberkommissar Stephan Ötter hat in der Zeit von 14 bis 19 Uhr Dienst an der B 22. Er überprüft beide Fahrstreifen mit Hilfe eines Blitzgeräts, einer Kamera und einem Sensor, der den Abstand zur Fahrbahn misst. Obwohl in beide Richtung in knapp drei Stunden zirka 1500 Fahrzeuge fuhren, meldet er nur vier Beanstandungen.
120 Euro Bußgeld dank Beweisfoto
"Offenbar sind die meisten bereits sensibilisiert. Die Höchstgeschwindigkeit war bisher 145", sagt Ötter. Ein Sportwagen aus Tschechien hat überholt, erlaubt ist an der Stelle aber nur 100. "Das gibt ein Bußgeld von 120 Euro. Noch einen Stundenkilometer schneller und es würde ein Fahrverbot verhängt." Einige Kilometer weiter wird er gestoppt, denn in Tschechien käme er ohne Strafe davon. In Bayern reichen dagegen Kennzeichen und Beweisfoto. Ein Lastwagen war mit 80 Sachen unterwegs, hätte aber nur Tempo 60 fahren dürfen. "Die Messstelle ist beliebt, ein Klassiker", sagt Ötter, da hier immer wieder Temposünder erwischt werden und auf der Bundesstraße bereits etliche tödliche Unfälle passierten.
Im Jahr 2016 ereigneten sich nach Angaben der Polizei 32.311 Unfälle in Oberfranken. 2076 Fahrer waren zu schnell unterwegs. Hierbei wurden 973 Personen verletzt und vier Menschen kamen dabei ums Leben.