Bayreuther Festspiele Bratwurst, Austern oder Picknick

Richard Wagners Musik ist intensiv und berauschend: In den Pausen erholen sich die Operngäste gerne bei kühlen Getränken und leichten Speisen. 2022 verköstigt sie das neue Unternehmen Wahnfood im Festival Garden und in der Green Hill Kitchen. Foto: Andreas Harbach

Nachdem Eila nicht mehr weitermacht, ist nun eine neue Lösung für die Gastronomie am grünen Hügel gefunden worden: Die neu gegründete Wahnfood GmbH aus Bayreuth übernimmt in diesem Jahr das Catering der Festspielgäste in Bayreuth.

 
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Dahinter stehen zwei bekannte Bayreuther Gesichter: Gastronom Engin Gülyaprak und Axel Gottstein, Geschäftsführer von Sigikid.

Wie die Bayreuther Festspiele am Freitag selbst mitteilten, könne nach dem pandemie-bedingt schwierigem Jahr 2021 jetzt wieder ein umfangreiches Catering-Angebot gemacht werden. „Wir freuen uns, dass wir mit der Wahnfood GmbH aus Bayreuth einen lokalen Partner gefunden haben, dessen Konzept uns überzeugt hat“, wird Ulrich Jagels, Geschäftsführer der Bayreuther Festspiele GmbH, in der Mitteilung zitiert.

Jahrzehntelang in Händen von Steigenberger

Viele Jahre, ja Jahrzehnte lang hatte die Hotelkette Steigenberger die Festspielgäste verköstigt. Zuletzt im Jahr 2019, doch dann lief deren Vertrag aus. Nachdem es 2020 aufgrund der Corona-Pandemie keine Festspiele gab, sprang im Jahr darauf das Catering erfahrene Unternehmen Eila am Hügel ein.

In diesem Jahr solle die Festspielgastronomie „etwas anders ablaufen“. Angepasst an die Ansprüche und Bedürfnisse des Publikums, wie es heißt. Aus dem Festspielrestaurant wird ein großer Self-Service-Sommergarten. Der „Festival Garden“ ist zum Teil im Freien und wird wetterfest überdacht. Sekt-Partner Geldermann ist wieder mit von der Partie.

Genuss bei Smart Food aus der Region

Außerdem soll es „Smart Food“ geben. Das sind kleinen Genuss-Portionen, gesund und mit regionalem Bezug – vom Kuchen, über Vorspeisen, Hauptgänge bis hin zu Nachtischen haben die Gäste die Wahl. Im Inneren des Festival Gardens werden Tische mit freier Platzwahl stehen, im überdachten Außenbereich kann man sich an Stehtischen über das Wagner-Erlebnis auszutauschen.

Bisher ist davon aber noch nichts zu sehen, sagt Axel Gottstein. Im Restaurant probt üblicherweise das Festspiel-Ochester und so soll es laut Sprecher Hubertus Herrmann auch in diesem Jahr sein. Die einstige Walhall-Lounge gegenüber des Festspielhauses werde dagegen nicht genutzt. Das Konzept von Wahnfood sei eine glückliche Fügung für die Festspiele. Dieses sieht weiterhin vor, das frühere SB-Restaurant rechts neben dem Festspielhaus in „Green Hill Kitchen“ umzubenennen. Hier ist ein ähnliches Food- und Getränke-Konzept geplant wie im Festival Garden, zu einem All-inklusive-Preis. In der Green Hill Kitchen ist an Buffet-Stationen ebenfalls Selbstbedienung angesagt. Die Gäste können dort sitzen oder auf den Terrassen, die als Lounges genutzt werden sollen. In der Außengastronomie links neben dem Festspielhaus am neuen Festspielkiosk wird es wieder einen „Walk of Fame“ aus diversen Gastro-Stationen geben. Dies ist sozusagen für den kleinen Geldbeutel – mit Festspiel-Bratwurst, die Festspiel-Brezel oder auch einem neuen Festspiel-Hörnchen.

Terrassen werden zu Lounge-Bereich

Weitere „Wagner-To-Go“-Stände werden über das Festspielgelände und den Festspielpark verteilt. Für Picknick-Fans wird ein spezieller Festspielkorb inklusive Decke und Geschirr in der ersten Pause angeboten. An ausgewählten Tagen wird die Auswahl sogar um eine exklusive Austern-Bar ergänzt.

Zu den Generalproben geht’s los

„Wir werden auch zu den Generalproben einen Teil der Areas öffnen“, kündigte Gottstein an. Wie viel Personal benötigt werde, hänge von der Entwicklung der Corona-Pandemie und der erlaubten Zuschauerzahl ab. Nach jetzigem Stand wird es im Gegensatz zum Vorjahr keine Beschränkung geben. Da der Bühnenturm saniert wird, ist lediglich ein Teil der Plätze in der Galerie nicht besetzbar.

Zum bargeldlosen Bezahlen wird außerdem eine Festspiel-Gourmet-Karte eingeführt. Diese Klick-Karten sind nicht selbst aufladbar, erklärte Gottstein. „Wir verwenden hier ein sehr klassisches Modell.“ Die verschiedenen Guthaben sind vorgeben. An jeder Gastro-Station könnten die Karten eingesetzt werden. An den Aufführungstagen werden sie ab 13 Uhr an den Kassenstationen rund um das Festspielhaus verkauft.

Sie können auch im Vorverkauf online und in mehreren Geschäften in der Stadt ab Anfang Juli erworben werden.

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