Sorgen um die Ungelernten
Brendel-Fischer: „Es wäre wünschenswert und eine Hoffnung, dass man diese Bereiche in Bayreuth lässt – mit hochwertigen Arbeitsplätzen.“ Sorgen mache sie sich um die Ungelernten. Wie auch Staatssekretär Franz Pschierer, der anregte, eine Filiale der Agentur für Arbeit extra für Beschäftigte der BAT einzurichten.
"Die Menschen sind sehr verunsichert"
Für Michael Grundl, Geschäftsführer Region Oberfranken der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG), sind „die Dimensionen, die jetzt im Raum stehen, ein Wahnsinn“. Er nahm an der Aufsichtsratssitzung in Frankfurt teil. „An Spekulationen werde ich mich im Vorfeld der Sitzung nicht beteiligen“, sagte er Dienstagnachmittag zum Kurier. „Die Menschen sind schon jetzt sehr verunsichert.“ Auch Hartmut Koschyk, Bundestagsabgeordnete der CSU im Wahlkreis Bayreuth, will sich erst äußern, wenn er die genauen Pläne der BAT kenne. Er habe in den nächsten Tagen ein persönliches Gespräch mit den Verantwortlichen von BAT Deutschland vereinbart, „um genaue Informationen über die Zukunft des BAT-Werkes Bayreuth zu erhalten“.
"Schwer, auf einen internationalen Konzern einzuwirken"
Gespannt auf die Entscheidung wartet auch Landtagsabgeordneter Christoph Rabenstein (SPD). „Ich setze mich massiv für den Erhalt des Standortes ein. Wir sehen nicht ein, dass ein Standort geopfert werden soll, der wohl nach wie vor schwarze Zahlen schreibt und in dem zuverlässig und produktiv gearbeitet wird.“ Er wisse wohl, dass es schwer werden würde, auf einen internationalen Konzern Einfluss zu nehmen. „Ich werde also als Opposition nicht sagen: Wenn das nicht klappt, hat die Regierung versagt.“
"Das ist Kapitalismus pur"
BAT-Betriebsratschef Paul Walberer sagte dem Kurier, im unternehmensinterne Wettstreit der Standorte sei der Kostenvergleich immer mehr auf die Lohnkosten reduziert worden, im Vergleich zu Polen oder Rumänien sei ein schlechtes Abschneiden dann klar. Rabenstein: „Das ist Kapitalismus pur, es ist einfach seelenlos geworden, es geht nur noch um Gewinnmaximierung.“
Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken: „Sollte die BAT tatsächlich ihre Produktion in Bayreuth einstellen, wäre dies ein schwerer Schlag für die oberfränkische Wirtschaft.“ Und: „Die BAT gehört zu den größten Gewerbesteuerzahlern der Stadt. Würden diese Steuermittel wegfallen, müsste auch die Stadt Bayreuth den Gürtel erheblich enger schnallen, was sich natürlich auch auf Aufträge an Handwerksbetriebe auswirken könnte.“
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