BFE+ soll für Anti-Terror-Aktionen bereit stehen Wohl bald neue Spezialtruppe in Bayreuth

Von Elmar Schatz
Schon bisher existiert eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit in Bayreuth, doch bald soll eine BFE+ für Anti-Terror-Aktionen dazukommen. Foto: red Foto: red

Eine neue Anti-Terroreinheit, eine BFE+ mit 50 Spezialkräften, dürfte gegen Mitte des Jahres in Bayreuth aufgestellt werden. Warum eine neue Truppe?

 
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Nach dem Terroranschlag auf die Pariser Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Januar vergangenen Jahres war in Deutschland beschlossen worden, flächendeckend insgesamt fünf neue Anti-Terror-Einheiten aufzustellen. Diese sind unterhalb der seit der Geiselbefreiung von Mogadischu berühmten GSG 9 angesiedelt.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk erklärte beim Neujahrsempfang der Bundespolizei am Montag in Bayreuth: „Ich darf sagen, dass Bayreuth beste Chancen hat, Standort einer der BFE+ zu werden.“ Er schränkte ein: „Das letzte Wort hat der Minister.“ Also Innenminister Thomas de Maiziere (CDU).

Und Bundespolizeipräsident Friedrich Eichele sagte in Bayreuth: „Wir haben vor, im zweiten Halbjahr eine BFE+ (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit plus) in Bayreuth zu stationieren.“

Diese Beamten würden in Zusammenarbeit mit der GSG 9 taktisch ausgebildet, so der Chef der Bundespolizei in Bayreuth, Polizeidirektor Dieter Hader. Auch er geht davon aus, dass die BFE+ ab Mitte des Jahres in Bayreuth aufgebaut wird.

In Bayreuth wird, so war zu erfahren, vor allem auf bereits ausgebildete Beamte aus der vorhandenen Beweissicherungs- und Festnahme-Einheit zurückgegriffen, die dann wieder aufgefüllt werden muss.

Zwei neue Ausbildungsklassen ab Herbst

Hader teilte weiter mit, in Bayreuth werde es ab September zwei Bundespolizei-Ausbildungsklassen für das zweite Dienstjahr geben; 55 Kolleginnen und Kollegen würden dafür nach Bayreuth kommen. „Ich hoffe, dass sie Bayreuth schätzen lernen“ – und hier arbeiten wollen. Denn die Bundespolizei braucht Verstärkung.

Seit September ständig im Flüchtlingseinsatz

Seit Mitte September seien die Bayreuther ohne Unterbrechung im Flüchtlingseinsatz an der bayerisch-österreichischen Grenze. Hader: „Ich war in den vergangenen Monaten mehr in Deggendorf als in Bayreuth.“ Er beklagte, dass die Flüchtlinge oft pauschal bewertet würden, das entspreche nicht der Realität.

„Es kommen nicht nur Syrer und junge Männer, sondern auch allein reisende Frauen, Kinder und Kranke – aber auch dreiste Gauner, die die Situation ausnutzen wollen.“

So seien Flüchtlingen Flyer der Bahn mit Fahrbahnhinweisen als „Tickets“ teuer verkauft worden.

Hader würdigte die Arbeit seiner Frauen und Männer, die trotz der enormen Belastung ruhig, besonnen und differenziert arbeiteten. „Das kann man nicht anordnen, das ist in Jahrzehnten gewachsen; wir haben allen Grund, stolz zu sein.“

Die Gebäude der Bundespolizei in Bayreuth werden in den kommenden Jahren für 25 Millionen Euro energetisch saniert. Hader: „Ein Großprojekt.“

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