Die Alststadt in Ansbach entging nur knapp der Überflutung
Besonders heikel war die Lage in der rund 40.000 Einwohner zählenden Stadt Ansbach: Die Altstadt entging laut Feuerwehr am frühen Morgen nur um wenige Zentimeter der Überflutung, als die Rezat nach den starken Niederschlägen bei 3,92 Meter stand - statt der sonst üblichen rund 1,50 Meter. Bei einem Wasserstand von mehr als 4 Metern wären die Wassermassen voraussichtlich in die Stadt geschwappt. Am Nachmittag hatte sich die Lage laut einem Feuerwehr-Sprecher entspannt, der Pegel stand deutlich unter dem kritischen Wert.
Kritisch war die Lage in Ansbach auch für den Besitzer eines am Hang gelegenen Hauses: Herabstürzende Wassermassen hatten einen Erdrutsch ausgelöst. Die Erdmassen drückten gegen die Hauswand. Ein Teil des Schlamms und Gerölls drang in den Keller des Hauses ein, berichtete ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Bei Lehrberg (Landkreis Ansbach) überfluteten die Wassermassen Bahngleise. Holz, Heuballen und Geröll wurden von Feldern auf die Bahngleise gespült. Die Strecke war vorübergehend gesperrt.
In Unterfranken zählte die Polizei 85 Notrufe - vor allem Blitzeinschläge richteten Schäden an: In Kolitzheim (Landkreis Schweinfurt) ging vermutlich wegen eines Blitzeinschlags der Dachstuhl eines Einfamilienhauses in Flammen auf. Verletzt wurde niemand. Der Schaden liegt bei etwa 200.000 Euro. In Gemünden am Main traf ein Blitz den Anbau eines Wohnhauses und löste ein Feuer aus. Ein Campingplatz sowie ein Stellplatz für Wohnmobile im Landkreis Miltenberg wurden wegen der unmittelbarer Nähe zu Flüssen geräumt.
Zug prallte gegen umgestürzten Baum
Ein Zug mit rund 150 Passagieren prallte bei Maxhütte-Haidhof (Landkreis Schwandorf) gegen einen umgestürzten Baum. Verletzt wurde dabei laut Polizei niemand. Der Zugführer habe sofort gebremst, als er den bei einem Unwetter umgestürzten Baum am Sonntagabend erkannte. Den Zusammenprall konnte er aber nicht verhindern.
Die Unwettergefahr im Süden ist vorerst vorbei, es bleibt aber gewittrig. Der DWD warnte am Montagmittag nirgends mehr vor Unwettern, es gab allerdings Vorwarnungen vor weiteren Gewittern in Bayern. Vor allem in Schwaben und im Bayerischen Wald sollte es demnach heftig regnen. Die Unwetter reichten aber nicht mehr an die Intensität vom Sonntag heran, sagte ein Sprecher.
dpa
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