SpVgg: Teure Sanierung der Jakobshöhe

Von Herbert Steininger
Die Renovierung des alten Vereinsheimes der SpVgg Bayreuth und des Umfelds kosten eine ganze Stange Geld, ein siebenstelliger Betrag steht im Raum. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Hatte er vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung der SpVgg Oberfranken Bayreuth noch ein düsteres Bild von der kommenden Saison gemalt, hellte sich die Miene des Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Gruber im Laufe der Veranstaltung immer mehr auf. Schließlich hatte er von den Mitgliedern das einstimmige Votum erhalten, finanzielle Mittel aus dem Stammverein der Spielbetriebs-GmbH zur Verfügung zu stellen, falls diese einmal klamm sein sollte. „Natürlich gilt das auch im umgekehrten Fall“, sagte Gruber.

 
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Gruber stellte klar, dass die im vergangenen Jahr beschlossene Umlage zur Sanierung der Jakobshöhe dafür nicht hergenommen wird, denn diese sei zweckgebunden. Und das Geld daraus hätten die Altstädter ohnehin bitter nötig, schließlich kostet die Wiederherstellung der alten Heimat des Stammvereins eine ganze Stange Geld, ein siebenstelliger Betrag steht alles in allem im Raum. Der zwar zu 30 bis 40 Prozent durch Fördermittel gedeckt ist, doch für den Rest müssen die Verantwortlichen und Mitglieder selbst aufkommen. Fünf Jahre soll die Aktion dauern, „den hundertsten Vereinsgeburtstag möchten wir im eigenen Vereinsheim feiern“, sagte Gruber. Ein genauer Plan wurde vorgestellt, es ist eine komplette Entkernung des Gebäudes, das derzeit noch dem Sohn des Altstädter Aufsichtsrats Alois Dechant gehört, vorgesehen. 290 Quadratmeter, sagte Arbeitsgruppenleiter Harald Bär, sollen künftig im Funktionsgebäude (mit Duschen, Umkleiden, etc.) zur Verfügung stehen. Zudem sollen drei Fußballplätze entstehen.

Ausweichen nach Neudrossenfeld

Da die Jakobshöhe während der Umbauphase nicht mehr zur Verfügung steht, ist man auf Ausweichmöglichkeiten angewiesen. Um eine Entlastung für die insgesamt 24 im Spielbetrieb stehenden Mannschaften zu schaffen, verstärkten die Altstädter ihre Kooperation mit dem Nachbarverein TSV Neudrossenfeld. Auf dessen Gelände trainieren künftig die erste und zweite Mannschaft sowie die A-Junioren. „Mein Dank gilt dem TSV-Vorsitzenden Gerald Weinrich, der uns dies ermöglicht hat“, freute sich Gruber. Dies soll aber erst der Anfang einer noch umfangreicheren Zusammenarbeit mit den Grün-Weißen sein.

Die Trainingsmöglichkeiten sind geklärt, doch weiterhin offen bleibt die Frage, wo die SpVgg Oberfranken Bayreuth ihre Regionalliga-Heimspiele austragen wird, wenn das Hans-Walter-Wild-Stadion ab dem 12. September nicht mehr zur Verfügung steht. Fünf, bestenfalls sechs Heimspiele werden bis dahin noch dort ausgetragen, dann gibt es nach Ansicht von Aufsichtsratsvorsitzenden Mathias Fleischmann nur eine Alternative: Das Waldstadion in Weismain. „Das können wir dank Alois Dechant großzügig nutzen“, sagte Fleischmann in Richtung des anwesenden Weismainer Bauunternehmers.

Wenngleich es ein Angebot des BSC Bayreuth-Saas gibt, der sein Waldstadion für Altstädter Heimspiele offerierte, werden wohl Regionalliga-Spiele auf anderen Plätzen in Bayreuth und Umgebung kaum mehr möglich sein. „Da ist ein toller Vorschlag vom BSC-Vorsitzenden Martin Scholti“, sagte Gruber, „doch da die Zahl der Sicherheitsspiele immer größer wird, wird es wohl beim Angebot bleiben“. Gruber verhehlte nicht, dass auch die Altstädter ihren Anteil am Ansteigen dieser Spiele haben und verwies auf die Partie gegen den SSV Jahn Regensburg, nach der einige Chaoten ihr Mütchen kühlten.

„An Weismain führt kein Weg vorbei“, betonte Fleischmann und warb im Plenum noch einmal eindringlich dafür, die Heimspiele in der Arena im Kleinziegenfelder Tal zu besuchen. „Wir müssen versuchen, die Einnahmeverluste dort so gering wie möglich zu halten.“ Doch damit ist es noch nicht getan: Da die Altstädter Ausfälle im sechsstelligen Bereich befürchten (wir berichteten), wird ein rigoroser Sparkurs gefahren. „Wir werden in der kommenden, schweren Saison kürzer treten“, stellt Gruber in Aussicht. „Und das erwarten wir auch von unseren Spielern.“

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