"Reichsbürger"-Angriff: Das sagt Innenminister Joachim Herrmann:
Durchschuss am Oberarm
Ein 31 Jahre alter SEK-Beamter erlitt bei der Schießerei einen Durchschuss am Oberarm, zwei weitere Polizisten (beide 37) wurden durch Glassplitter verletzt. Der Täter wurde festgenommen.
Der Mann, der bei der Schießerei leicht verletzt wurde, wird am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. Die Staatswaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes gegen den 49-Jährigen.
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Irene Mihalic warf dem Bundesamt für Verfassungsschutz vor, das Gefahrenpotenzial der Reichsbürgerbewegung «in fataler Weise» unterschätzt zu haben. Zudem kritisierte sie im ARD-Politikmagazin «Kontraste», dass es bislang keine Überblick gebe, in welchem Umfang «Reichsbürger» im Besitz von Waffen seien, obwohl es seit längerem deutliche Hinweise gebe, dass sich «Teile dieser Bewegung radikalisiert und bewaffnet haben.»
Auch der innenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer (CSU), forderte in dem Zusammenhang ein härteres Vorgehen gegen die «Reichsbürger». Es sei eine «eingehende Überprüfung erforderlich, ob Anhänger dieser Szene Waffen besitzen, so dass diese dann entzogen werden können», sagte er dem «Handelsblatt». Der aktuelle Fall zeige, dass die Polizei dabei mit aller gebotenen Vorsicht, aber auch Härte vorgehen müsse. «Es handelt sich nicht um einige Spinner und Anhänger kruder Theorien, sondern offenbar um zu großer Brutalität fähige Personen.» Daher sei auch eine umfassende Beobachtung durch den Verfassungsschutz nötig.
dpa
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