"Parsifal": Die Stars sind schon da

Von Michael Weiser

Am 25. Juli blickt die Musikwelt wieder nach Bayreuth: Uwe Eric Laufenberg inszeniert zur Eröffnung der Festspiele den "Parsifal". Was es über Wagners Weltabschiedswerk Neues gibt. Und wohin Laufenberg damit will.

 
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In Bayreuth haben die Proben begonnen, sechs Wochen vor der Premiere. Währenddessen dringt aus dem fernen München ein letztes fernes Grummeln, wie von einem Unwetter, das sich eigentlich schon längst verabschiedet hat. Anderthalb Jahre nach seinem Rauswurf hadert Künstler Jonathan Meese weiter mit den Festspielen. „Jetzt wird es zu so einem kleinen, blöden CSU-Schauspielhaus“, sagte der 46-Jährige gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Er selber hingegen „hätte dafür gesorgt, dass sich Bayreuth ausdehnt. Vielleicht so groß wie Deutschland, wie Europa, vielleicht so groß wie die Welt.“ Und weiter sagt Meese, der in Bayreuth gerne die Diktatur der Kunst ausgerufen hätte: „Was gerade in Bayreuth passiert, dass da alles durchdemokratisiert werden und zum Unterhaltungsprogramm zurechtgestutzt werden soll, das hat mit der Allmacht der Kunst nichts zu tun.“ Meese wird 2017 doch noch einen "Parsifal" inszenieren: eine ganz neue Oper, die der Österreicher Bernhard Lang komponiert und getextet hat. Uraufgeführt wird das Werk bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien.

Gralsritter im Orient?

Während wir über den ganz neuen Parsifal in Wien Genaueres erst erfahren werden, gibt es aus BAyreuth bereits Neues. Einspringer Uwe Eric Laufenberg scheint sich im Festspielhaus gut eingelebt zu haben. Erste Fotos von den Proben gibt es schon, sie zeigen wenig genug. Immerhin: Umbesetzungen hat es bislang keine gegeben, die Fotos dokumentieren, dass Laufenberg mit Klaus Florian Vogt (Parsfial) und Elena Pankratova (Kundry) auf der Bühne arbeitet, die Partitur des "Parsifal" in der Hand. Was wir sonst noch herausgefunden haben: Von den Stars muss niemand nackt auf die Bühne. Das bestätigte Laufenberg dem "Kurier". Und: der Regisseur scheint den "Parsifal" tatsächlich im Mittleren Osten zu verorten. Darauf deuten die orientalisierenden Muster hin, die wir im Hintergrund eines Fotos erkennen. Sonst? Lassen wir uns überraschen. Ist ja nicht mehr so lang hin bis zur kanzlerinlosen Premiere.

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