Pfarrer Hannes Schott erzählt die Geschichte vom Tod und der Auferstehung Jesu Ostern auf Fränkisch

Von Norbert Heimbeck
An Ostern sind die Kirchen voller als sonst, viele Menschen besinnen sich auf ihre christlichen Wurzeln. Der Meyernberger Pfarrer Hannes Schott erzählt die Geschichte von Tod und Auferstehung Jesu auf Fränkisch. Foto: AFP Foto: red

Hannes Schott ist gebürtiger Bayreuther und arbeitet als Gemeindepfarrer im Sprengel Meyernberg. Gelegentlich ist er mit dem kabarettistischen Mundart-Duo „Zammgebicht“ (mit Stefan Haußner) zu hören. Er erzählt für uns die Ostergeschichte um die Auferstehung Jesu aus dem Neuen Testament auf Fränkisch nach. Basis ist die Bayreuther Mundart, jedoch haben wir den Text aus Gründen der Lesbarkeit ein wenig angepasst.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Und dann war der Jesus gstorm ...
Naa, net bloß gstorm, ans Kreuz gnoglt ham sa na wie an Verbrecher, ausglachd ham sa na und gfoldert. Etz issa im Felsngrob drinna gleng, des vo am Riesn-Felsbroggn blockiert worn i

s. Am Sunndoch nochm Karfreidoch, do worn zwaa Fraun in aller Herrgoddsfrieh unterwegs und die wolldn dem totn Jesus die letzta Ehr erweisn und ihn eisalbm. Sie ham scho aufm Wech ieberlegt: Wie kriegn mir bloß den Mordsdrumstaa do weg?

Ober wie sa ans Grob kumma sin, wor der Staa weggwälzt. Und im Grob wor aa nimmer der Jesus gleng, sondern a Mo in am weißn Gwand wor rumghoggd! Der hod erschtamoll gsoochd: Habd ka Angst! Wall die zwaa ham ganz schee gschloddert, do is so a Grob on sich scho grausig genug, ober dann hoggd da aa nuch so a weiße Gstolt drinna rum!

Und dann hod der Engl a Botschaft vom Herrgott ieberbracht: Ihr suchd na Jesus, ober der is ned do! Er is auferweckt worn - er is nimmer tot! Und etzat auf: soochd des dem Jesus seina Jünger un dem Petrus. (1)

Und sie ham des dann aa den Aposteln weitergsoochd, ober es hodd ihna kaaner glabbd und 
die ham gedochd, des wär bloß so dahergwaaft! Der Petrus ober hodd sich aufgmachd und is zu dem Grob. Er hod drinna aa bluß a boar Leinendiecher gfunna. Do is er widder haam und hod sich gscheid gwunnerd.

Währenddessen worn zwaa vom Jesus seina Jünger aufm Haamwech vo Jerusalem noch Emmaus. Die wern gscheid traurich gwesen saa und die ham nuchamoll ieber alles gred, wos do in die letzn Doch bassierd is. Do is a Mo zu ihna kumma und hodd gfroochd: Wos isn bassierd?

Un die zwaa Jünger ham gsoochd: Hosd ned mitkriechd, dass der Jesus gstorbm is. Des wor unser Freind. Und der hod vom Herrgott erzählt, er hod sich um die Leid gekimmert und mir ham ghoffd dass der Jesus der Erlöser is - ober jetz is er gekreuzigt worn und des is ganz furchtbor.

Der Mo hod sich des onghert und ihn aus dem Aldn Testament erzählt, dass do scho der Jesus ongekindigt 
worn is un aa sei Tod. Un dass grod der Tod vom Jesus Erlösung bringa soll. Un dann hodd der Mo nuch 
was komischs gsoochd: Ober vielleichd is ja mid dem Tod aa net alles vorbei...

Nocherd sin sa alla drei nei in ihr Dorf kumma un die zwaa Jünger ham zu dem Mo gsoochd: Horch, es is scho Ohmd. Bleib halt do. Kriegst aa aweng a Brodzeit. Un als sa dahaam worn, hod der Mo des Brod gnumma und auseinandergebrochn. Do ham die zwaa Jüner bledslich gmerkt: des is ja der Jesus selber. Er is net tot gebliebm, er lebt. Und sie sin widder nach Jerusalem grennt und ham des dena annern Jüngern erzählt. (2)

Und da wor a Freid under dena, die hosd gornimmer erkennt, bledslich ham sa widder a Farb im Gsichd ghabt und grinna ham sa natierlich aa nimmer. Denn on Ostern freia mir uns drieber, dass mim Tod ehm net alles vorbei is, sondern dass donoch weiter geht, so wie es ja ehm a mim Jesus weiterganga is.

Des is die Osterfreid und ich hoff, ihr kennd eich davo aa aweng onsteggn lossn.

(1) nach Markus 16, 1-7
(2) nach Lukas 23

Bilder