Neuer Kindergarten: Bauarbeiten begonnen

Von Sonny Adam
Der verheerende Brand im Paul-Gerhardt-Kindergarten ist genau ein Jahr: So lange hat es gedauert, bis die Finanzierung eines Ersatzbaues geklärt werden konnte. Bis Mai 2017 soll der Kindergartenbau fertig sein.⋌Foto: Sonny Adam Foto: red

Die Bagger rollen endlich: Nach dem verheerenden Brand im Paul-Gerhardt-Kindergarten lag das Gelände fast ein Jahr lang brach. Jetzt haben die Arbeiten für den Neubau begonnen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der offizielle Spatenstich ist getan. Bagger und Baumaschinen planieren das Gelände. Immer wieder kippen Laster Schotter ab, damit der Boden befestigt werden kann. Der neue Kindergarten ist für insgesamt 87 Kinder konzipiert: drei Kindergartengruppen mit je 25 Kindern und einer Krippengruppe mit zwölf Kindern. Vor dem Brand waren hier 105 Kinder untergebracht – es gab zwei „Nestgruppen“ mit je 15 Kindern im Alter von zwei bis drei Jahren.

Massivbau ohne Keller

Der neue Kindergarten wird nicht mehr in Holzständerbauweise konstruiert, sondern als zweigeschossiger Massivbau. Einen Keller bekommt das Gebäude nicht. Insgesamt wird der neue Kindergarten, der im Mai 2017 fertig sein soll, 4150 Kubikmeter umbauten Raum haben – bei einer Netto-Grundrissfläche von 890 Quadratmetern. Zusätzlich soll ein separates, nicht beheiztes Nebengebäude auf dem Grundstück als Grenzbebauung errichtet werden. Im dem sollen Abfall, Garten- und Spielgeräte gelagert werden, erklärt Pfarrerin Bettina Weber. „Durch die Anordnung des rechteckförmigen Gebäudes – es ist 17 Meter breit und 30 Meter lang – ergibt sich entlang der nordwestlichen Grundstücksgrenze ein großzügiger, nach Süden orientierter Gartenspielbereich. Auf dem nördlichen Grundstücksbereich sollen Auto- und Fahrradstellplätze geschaffen werden für Mitarbeiter. Der Zugang erfolgt über die Paul-Gerhardt-Straße oder über den öffentlichen Weg zwischen Paul-Gerhardt-Straße und Friedrich-Schönauer-Straße.

Barrierefreie Zugänge

Besonderen Wert legt die Geschwister-Gummi-Stiftung darauf, dass die Zugänge barrierefrei sind. Im Kindergarten wird es auch einen Aufzug geben sowie eine behindertengerechte Toilette. „Im Kindergarten wird ein höhenverstellbarere Waschtisch angebracht, auch nutzbar für Inklusionskinder“, so Pfarrerin Weber. Bei der Konzeption hat das Architektenteam um Gitta Kestel darauf geachtet, dass der gesamte Nutzbereich des Kindergartens – inklusive Speiseraum und Küche – im Erdgeschoss angeordnet ist. Im Obergeschoss sind Mehrzweckraum, der Personalbereich und die Kinderkrippe. „Bauphysikalisch entspricht das Gebäude dem Standard eines Passivhauses. Beheizt wird es durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einem Warmwasser-Pufferspeicher“, erklärt die Architektin. Die Wärmeverteilung erfolg über Fußbodenheizung. Außerdem wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach angedacht. Da es sich bei dem Kindergarten um einen UNESCO-Kindergarten handelt, wird auf fossile Energieträger verzichtet.

Der Kindergarten hat noch eine weitere Raffinesse: sich verfärbende Fenster. Die Gläser sind mit einer Spezialfolie überzogen, die sich bei Sonneneinstrahlung verfärbt. Dadurch können bis zu 60 Prozent der Sonneneinstrahlung zurückgehalten werden.

Die Stadt Kulmbach errichtet derzeit in der Blaich ebenfalls einen Kindergarten. Diese Einrichtung wird in Modulbauweise erstellt und soll bis September fertig sein. Dann können die Kinder des abgebrannten Paul-Gerhardt-Kindergartens vorübergehend in den Neubau in der Blaich umziehen.

Bilder