Dabei ist die Stimmung zwischen den Hochwasseropfern und Bürgermeister Siegfried Decker bereits seit langem stark angeknackst. Sie warfen ihm wiederholt vor, wie berichtet, seinem Versprechen nach "unbürokratischer, schneller Hilfe" keine Taten folgen zu lassen. Es fehle echte Gesprächsbereitschaft, "gebetsmühlenartig" werde auf das Hochwasserschutzkonzept des Büros IBP verwiesen. Das sage: Die Abwasseranlage im Siedlungsgebiet sei für das bebaute Gebiet ausreichend dimensioniert.
Einziger Ausweg: Selbsthilfe
"Man könnte mit geringem Aufwand seitens der Gemeinde die Überflutungsgefahr im Siedlungsgebiet stark mindern – es fehlt aber scheinbar der Wille", sagt dagegen Sachs, und ist es langsam müde, immer wieder vergeblich auf die Oberflächenwasserproblematik hinzuweisen. Den betroffenen Familien bleibe nur die Selbsthilfe. Weil "Hilfe von der Gemeinde Neuenmarkt in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht zu erwarten" sei.
Bürgermeister Decker war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Das Landgericht Bayreuth hatte im März die Klage eines Hochwasseropfers auf Schadensersatz für erlittene Hochwasserschäden im Jahr 2007 abgelehnt. Der Unterlegene strebt ein Berufungsverfahren an.