Sie mag offene Türen: Julia Wappmann wird am Sonntag in der Auferstehungskirche in ihr Amt eingeführt Neue Pfarrerin für die Saas

Von
Julia Wappmann (34) wird am Sonntagnachmittag mit einem Gottesdienst in ihr neues Amt als Pfarrerin der Auferstehungskirche in der Saas eingeführt. Foto: Eric Waha Foto: red

Die Saas macht gerade einen Generationenwechsel mit. Viele junge Familien ziehen in den Stadtteil im Süden Bayreuths, der wächst und wächst. Jetzt gibt es auch in der Auferstehungskirche einen Generationenwechsel: Julia Wappmann (34) wird am Sonntag in ihr Amt als Pfarrerin eingeführt. Nach einer turbulenten Woche.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

In dieser Woche kommt es Knall auf Fall für Julia Wappmann. Am Mittwoch ist sie in die Saas umgezogen. Putzen, Kisten ausräumen. All das steht seitdem auf dem Programm. Am heutigen Sonntagnachmittag um 14.30 Uhr der Abendmahl-Gottesdienst und die Amtseinführung durch Dekan Hans Peetz, anschließend ein Empfang im Gemeindehaus. Zum Kennenlernen für die Gemeinde. Denn viele Menschen, die sich in der Gemeinde der Auferstehungskirche engagieren, hat sie in den vergangenen Wochen schon kennengelernt.

Kirchenvorstand freut sich

Zur Freude des Kirchenvorstands, wie die Vertrauensfrau Christa Roßner auf Anfrage unserer Zeitung sagt. "Wir haben das mit Freude zur Kenntnis genommen, dass sich Julia Wappmann schon vor ihrem Dienstantritt engagiert hat. Sie war bei den Besprechungen des Kirchenvorstands dabei. Unter anderem." Dass der Generationenwechsel der Saas auch in der Kirchengemeinde ankommt, findet Roßner "spannend. Ihre Vorgänger waren alle 20 bis 25 Jahre älter. Die Saas ist ein familienorientierter Stadtteil. Da wird sie schnell und gut ankommen können", sagt Roßner. Dass die neue Pfarrerin erst einmal beobachten will wie die Gemeinde tickt, welche Angebote bereits da sind, gefällt dem Kirchenvorstand, sagt Roßner. "Aber sie bringt auch viele neue Ideen mit. Das ist eine gute Mischung." Was den kirchlich engagierten Saasern gut gefallen hat: "Sie hat uns gesagt, dass sie ein Mensch ist, der gerne auf Leute zugeht, der offene Türen schätzt. Umgekehrt hat sie das auch gemacht, als wir sie mit Brot und Salz willkommen geheißen haben."

Empfang durch die Saaser

Am Mittwochabend war das, als Julia Wappmann gerade dabei war, das Umzugs-Chaos zu durchblicken. "Es hat an der Tür geklingelt. 25 Leute standen da, haben mich willkommen geheißen und für mich gesungen. Nachbarn, Mitglieder des Kirchenvorstands. Das fand ich total toll", sagt die neue Pfarrerin am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung. Julia Wappmann stamt aus der Oberpfalz. Der Vater: ebenfalls Pfarrer. Ihre letzte Pfarrstelle hatte sie in Marktredwitz. Die Hälfte der Pfarrei in der Oberpfalz, die andere Hälfte in Oberfranken. Jetzt also ganz in Oberfranken. Auf einer Stelle, auf die sie sich beworben hat, "weil ich die Saas aus mehreren Gründen spannend finde", wie sie sagt. Einer davon: "Ich habe schon in Marktredwitz sehr viel Kinder- und Jugendarbeit gemacht. Das soll auch hier neben den Gottesdiensten ein Schwerpunkt meiner Arbeit sein." 

Ziel: Hier etwas aufbauen

Julia Wappmann ist alleinerziehende Mama. Ihre siebenjährige Tochter zieht mit ins Pfarrhaus ein, das allerdings noch nicht ganz fertig renoviert ist. Wappmanns Lebenspartner Christoph Maser ist ebenfalls Pfarrer, allerdings aktuell "am anderen Ende Bayerns", wie Julia Wappmann sagt. Aber: "Der Hochzeitstermin steht bereits." Und es sei Ziel, dass auch Maser in absehbarer Zeit nach Bayreuth komme. "Dass wir uns dann gemeinsam hier etwas aufbauen." Denn Julia Wappmann setzt auf Kontinuität. "Ich habe das Gefühl, dass die Saaser sehr aufgeschlossen sind. Und ich denke auch, dass Traditionen wichtig sind. In jeder Gemeinde. Wenn man etwas entwickeln will, dann braucht das Zeit."

Mitlaufen und entwickeln lassen

In den ersten Monaten will Julia Wappmann "mitlaufen. Sehen, was es alles an Angeboten in der Gemeinde gibt. Es gibt ja viele Gruppen, die ehrenamtlich geführt sind. Und was die Forderungen an mich sind". Wappmann sagt, dass sie gut wisse, dass "jede Gemeinde auf jeden Pfarrer anders reagiert. Aber ich hoffe, dass wir gut zusammenpassen". Die Saas, das sage ihr Gefühl, sei "eine Gemeinde, in der man viel machen kann". 

Autor

Bilder