Maisel & Friends braut Til Schweigers Bier

Von Kerstin Fritzsche
"Eine blöde Idee" fand Jeff Maisel (links) anfangs Til Schweigers Einfall, ein leichtes Bier zu brauen. Schweiger wollte aber explizit eines "gegen den Trend". Archivfotos: Kurier/dpa Foto: red

Anfang November eröffnete Schauspieler Til Schweiger sein Restaurant "Barefood Deli" in Hamburg. Auch ein leichtes Bier, das Schweiger-Bier "Tils", wird dort angeboten. Das kommt allerdings nicht aus Hamburg, sondern aus Bayreuth von der Brauerei Maisel. Am Samstag war Til Schweiger zu Gast in "seiner Brauerei". Weil es viele Auflagen für die Berichterstattung gab, war der Kurier nicht da. Aber hier können Sie alle Hintergründe zu der Kooperation einfach noch mal nachlesen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

"Ich fand das ja eine ganz blöde Idee!", sagt Brauerei-Chef Jeff Maisel auf Kurier-Anfrage. "Aber der Til, der weiß ganz genau, was er will." Und Til Schweiger wollte für sein neues Restaurant ein leichtes Bier. Das milde Lager namens "Tils" ist dabei eigentlich gegen den Trend. Denn im Trend sind durch den sogenannten Craftbier-Boom stark gehopfte, würzige Craftbiere, wie sie Jeff Maisel auch mit Maisel & Friends macht.

Kein kerniges Bier für den kernigen Schweiger?

Und würde ein kerniges Pale Ale nicht auch besser zum kernigen Til Schweiger passen, der vor allem als Kommissar Nick Tschiller für besonders actionreiche "Tatorte" sorgt? "Ich hab's ihm gesagt, aber man konnte ihm seine Vorstellung eines eigenen Bieres einfach nicht ausreden", so Maisel. "Til wollte etwas gegen den Trend."

Kontakt zu Til Schweiger erhielt Maisel über einen Getränkegroßhändler aus Hamburg. Man kennt sich schon länger, und der Händler wandte sich mit den speziellen Wünschen seines speziellen Kunden einfach an Jeff Maisel. Der versprach zu recherchieren, wer Schweigers Wünschen am besten nachkommen könnte. "Ich sah da aber gewisse Probleme."

Inspiriert von Malibu

Nach einigem Überlegen braute Maisel dann doch selbst. "Wir haben letztendlich ein Helles leichter eingebraut." Ist das nicht furchtbar unfränkisch? "Schon. Aber Til Schweiger wollte eben ein leichtes Bier, das eher an den Strand passt", inspiriert von Aufenthalten in Malibu und auf Mallorca. "Letztendlich ist Lager ja facettenreich. Und über sein eigenes Bier freut er sich jetzt wie ein kleines Kind!", erzählt Maisel lachend. Im kommenden Jahr wird Til Schweiger auch zum gemeinsamen Brauen mal nach Bayreuth kommen.

Sind Lizenz-Biere im Auftrag eventuell ein weiteres Standbein für die Brauerei Maisel in Zukunft? "Ganz klar nein", sagt Maisel. "Dazu sind die Chargen zu klein. Das war jetzt ein Versuch für uns, den wir in der Brauwerkstatt ganz gut realisieren konnten. Aber wir machen das, um Weißbier zu verkaufen." Kleine Markterweiterung im hohen Norden sozusagen. "Wir setzen lieber weiter auf Co-Brewing", sagt Maisel, also das gemeinsame Brauen mit befreundeten Brauern, so wie es Maisel & Friends schon in ein paar Fällen getan hat.

Besseres Bier-Wissen?

Vielleicht weiß Til Schweiger inzwischen dank der Bayreuth-Verbindung ein bisschen besser über Bier Bescheid. Bei Pilawas "Quizduell" blamierte Schweiger sich im vergangenen Jahr, weil er auf die Frage, wie viel Liter eine Maß sind, mit "Vier" antwortete. Aber als gebürtiger Badener weiß er qua Geburt sozusagen einfach mehr über Wein. Einen eigenen Wein hatte Schweiger ja auch vor dem eigenen Bier.

 

Dieser Artikel wurde zuerst am 4. November 2016 veröffentlicht.

Glosse: Warum der Kurier nicht im Liebesbier war, als Til da war

Bilder