Kostenloser ÖPNV: zum Glück zwingen

Von Thorsten Gütling
Damit die Bürger umdenken, muss sie der Stadtrat zu ihrem Glück zwingen, findet Kurier-Redakteur Thorsten Gütling. Es wäre nicht das erste Mal. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Bliebe alles beim Alten, außer dass das Busfahren künftig nichts mehr kostet, wäre der Effekt marginal. Tatsächlich würden wohl nur ein paar Fußgänger zusteigen, die den Bus derzeit aus Kostengründen meiden.

 
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Am Ende stünden nur ein paar weitere Busse im unverändert vollgestopften Ring im Stau und die Zahl derer, die sich an der frischen Luft bewegten, hätte sogar noch abgenommen. Der Mensch ist bequem und ein Gewohnheitstier noch dazu.

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Wenn sich das jemals ändern soll, müssten ihn die Alternativen zum Autofahren regelrecht anspringen. Beim Verlassen des Hauses dürfte sich eben nicht mehr der Griff zum Autoschlüssel aufdrängen. Auf dem Weg zum Wagen müsste der Mensch an Radstellplätzen vorbei und über Rad- und Fußwege hinweg müssen. Der Bus müsste ihn unterdessen passieren und in Sichtweite halten. Mit dem Autoschlüssel in der Hand wird der Mensch das nicht einfordern. Mit Rücksicht auf Natur und folgende Generationen ist es am Stadtrat, ihn zu seinem Glück zu zwingen. Es wäre nicht das erste Mal, dass er tut, was zunächst auf wenig Gegenliebe stößt.