Verein bekommt Zuschuss vom Landwirtschaftsministerium für das Projekt Geldsegen für Genusshäuser

Von Katharina Wojczenko
Das Gebäude der Sparkasse an der Opernstraße wird nach dem Umzug zum Luitpoldplatz frei. Und es steht direkt neben dem Weltkulturerbe Opernhaus. Deshalb ist es als Standort im Gespräch. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Das Projekt Genusshaus ist einen Schritt weiter. Das Landwirtschaftsministerium hat es zu einem von bundesweit zwei Leuchtturmprojekten erklärt. Dafür gibt es 150.000 Euro. Und plötzlich ist Bayreuth nicht mehr allein, sondern sind 15 Genusshäuser in Oberfranken im Gespräch. Möglicher Bayreuther Standort: die Sparkasse an der Opernstraße.

 
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Werbung für oberfränkische Köstlichkeiten sollen die Genusshäuser machen, Einheimische und Touristen für die Region begeistern. 150.000 Euro gibt das Bundeslandwirtschaftsministerium dem Verein Genussregion Oberfranken, um die Idee ab 2016 ein Jahr lang weiter weiterzuentwickeln.

Grundlage für die Entscheidung sind die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie. Uta Hengelhaupt, Professorin für Denkmalpflege und Projektleiterin der Genussregion, hat sie erarbeitet. Details werden am Dienstag vorgestellt. Die wichtige Botschaft lautet: Genusshäuser sind möglich. Und es gibt für die Weiterentwicklung Geld, weil das Projekt "auf einzigartige Weise die Regionalität abbildet", sagt Thomas Zimmer. Der Präsident der Handwerkskammer Oberfranken hatte die Idee dazu. Weil der Verein Genussregion kein Personal einstellen darf und kann, arbeitet er eng mit der Handwerkskammer zusammen.

Fünf Standorte in Bayreuth und Region

Hengelhaupt hat in der Studie 15 Orte in Oberfranken zusammengetragen, an denen es bereits Ansätze für Genusshäuser gibt - in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. In Bayreuth ist das die  Sparkassengebäude an der  Opernstraße. In der Region sind es die Lindenmühle in Bad Berneck, das Alte Spital in Hollfeld, das Bäckerei- und Brauereimuseum in Kulmbach und ein Standort in Pottenstein.

Ein Jahr hat der Verein jetzt Zeit, um ein Markenkonzept für die Genusshäuser zu liefern, sagt Bernd Sauer, Kuratoriumsvorsitzender des Vereins und Geschäftsführer der Handwerkskammer. Dazu wird der Verein Genusshäuser im Ausland besichtigen, Architekten, Designer und Marketingfachleute einbinden. Jedes Haus braucht 20 bis 30 Betriebe, die ihre Spezialitäten zuliefern. Wer unter dem Dach der Genusshäuser Platz finden will, muss Vorausetzungen erfüllen. Zahlen muss er dafür nicht.

Betreiben kann der Verein die Häuser nicht

An welchen der 15 möglichen Standorte in Oberfranken Genusshäuser entstehen werden, ist derzeit noch unklar. "Das hängt nicht von uns ab", sagt Sauer, "wir können das nicht umsetzen".  Das müssten andere tun. Wie in Südtirol, wo ein privater Supermarktunternehmer eine ähnliche Idee unter dem Namen Pur Südtirol umgesetzt hat. Der Verein Genussregion Oberfranken hat nur ein Jahresbudget von 12.000 Euro. Viel zu wenig, um Genusshäuser zu betreiben.

In Bayreuth sehen die Stadt und die Sparkasse, der das Gebäude gehört und das nach dem Umzug in den Neubau am Luitpoldplatz leer steht, die Idee  positiv. Da die Schalterhalle groß ist, könnte man dort eines Tages nicht nur Spezialitäten probieren. Auch die Touristinformation oder eine Außenstelle eines Kunstmuseums könnten mit einziehen, sagt Handwerkskammer-Präsident Zimmer. Am Ende wird es eine Geldfrage sein.

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