Gemeinsames Radwegekonzept
Der Landkreis Bayreuth begann bereits Ende der neunziger Jahre mit den Nachbarlandkreisen ein Radwegekonzept zu entwerfen und kontinuierlich auszuweiten. "Ziel hierbei war zunächst ein eher touristisch ausgelegtes Konzept", erläutert Landratsamtssprecher Michael Benz. "Selbstverständlich wurden auch alle Bahnhöfe integriert."
Die Hauptachsen dieses Netzes bildeten die Fernradwege des "Bayernnetz für Radler". Darin eingebunden seien zahlreiche lokale Radrundwege. Dieses Netz sei "keine statische Einrichtung", sondern werde fortlaufend aktualisiert. Alltagsradwege wie auch die Hauptachsen zu Nachbarlandkreisen sollen verbessert. Ein externes Büro ist mit einem Radwegeoptimierungskonzept beauftragt worden. Untersucht werden die Verbindungen zwischen den Landkreisen Bayreuth, Wunsiedel und Tirschenreuth.
Lückenschlüsse an Kreisstraßen
Im Bayreuther Landkreis soll der Ausbau der Kreisstraße zwischen Willenberg und Elbersberg eine Lücke schließen. Um die Städte Pegnitz und Pottenstein noch besser miteinander zu verknüpfen. Zwischen Bischofsgrün und Weißenstadt und zwischen Neunkirchen am Main und Seybothenreuth seien weitere Lückenschlüsse nötig, so Benz. "Hierfür wie auch für die Überquerung des zuvor genannten Fichtelgebirgskamms kann aktuell jedoch leider noch kein Zeit- oder Finanzrahmen genannt werden."
Das reine Streckennetz des Landkreises mit Fernrad-, Radrundwegen und Mountainbikestrecken umfasst auf dem Papier etwa 1500 Kilometer. Rechnet man Themenradwege, zum Beispiel Euregio Egrensis, Burgenstraße und Oberfranken offensiv sind es fast 2000 Kilometer.
Hintergrund:
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) fordert "sinnvolle Lückenschlüsse". So sollte nach den Vorstellungen von Jürgen Tesarczyk vom ADFC Kulmbach der lang ersehnte Radweg zwischen Himmelkron und Schlömen im Landkreis Kulmbach auf der ehemaligen Bahntrasse verlaufen. "Bahntrassenradwege sind wunderschön", meint Tesarczyk. "Der zwischen Kulmbach, Thurnau und Neudrossenfeld ist einer der schönsten im ganzen Landkreis." Die Gemeinde Himmelkron habe den Bahnabschnitt auf ihrem Gebiet bereits erworben. Auch für das Eisenbahnerdorf Neuenmarkt sieht er darin eine Chance. "Bitte, bitte versemmelt das nicht!" Doch der Neuenmarkter Gemeinderat entschied sich zuletzt aus Kostengründen gegen einen Verlauf auf dem einstigen Bahndamm. Ein Flurbereinigungsverfahren soll jetzt in Schlömen die Verhandlungen mit den Eigentümern in Gang bringen. Der Radweg sei eine "freiwillige Leistung" der Gemeinde, so Verwaltungsleiter Sven Schirner. "In diesem Jahr wird das sicher nichts mehr, aber wir hoffen, Schritt für Schritt voranzukommen."