Fahrdienstleiter chattete vor dem Unglück

Foto: Sven Hoppe/dpa Foto: red

Im Prozess um das Zugunglück von Bad Aibling mit zwölf Toten hat ein wichtiger Sachverständiger am Montag wegen Krankheit nicht aussagen können. Der IT-Experte hatte die Daten auf dem Handy des angeklagten Fahrdienstleiters ausgelesen und sollte am vierten Verhandlungstag vor dem Landgericht Traunstein darüber berichten.

 
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Er wird sein Gutachten stattdessen voraussichtlich am Donnerstag abgeben. Weil die Aussage eines ebenfalls geladenen Psychologen auf dem Gutachten des IT-Experten aufbaut, wurde auch der zweite Gutachter am Montag nicht gehört. Er sollte zur Frage Stellung nehmen, inwieweit das Handyspielen die Konzentration des Fahrdienstleiters bei seiner Arbeit im Stellwerk beeinflusst hatte.

Aussagen sollte hingegen ein Mitarbeiter jener Online-Spielefirma, deren Spiel der Fahrdienstleiter bis kurz vor dem Zusammenstoß der beiden Züge am 9. Februar genutzt haben soll. Bei dem Fantasy-Rollenspiel geht es darum, Dämonen auszulöschen. Der 40-Jährige hatte zu Prozessbeginn die streng untersagte Nutzung seines Smartphones im Dienst gestanden. Er ist wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Beim Zusammenstoß der Nahverkehrszüge waren zwölf Menschen gestorben. 89 Insassen wurden teils lebensgefährlich verletzt.

dpa

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