Uni Bayreuth gründet Verein zur Förderung der Braukultur - Jubiläumsbier am Samstag Ein Verein für das Campus-Bräu

Von Norbert Heimbeck
Die Wissenschaft vom Bierbrauen bekommt in Bayreuth einen eigenen Verein: Markus Zanner (Kanzler der Uni Bayreuth), Prof. Ruth Freitag (Lehrstuhl für Bioprozesstechnik) und Student Jan-Nicolas Hoffmann (Erfinder des dunklen Weizenbocks, von links) kosten das Bier vom Campusbräu. Foto: Norbert Heimbeck Foto: red

So macht Wissenschaft Spaß: Bayreuther Ingenieurstudenten haben zusammen mit der Brauerei Becher 500 Liter Festbier zur Feier des 40-jährigen Bestehens der Universität gebraut. Während das Jubiläumsbier in den Lagertanks reifte, haben die Gründer des "Bayreuther Campusbräu" einen Verein  zur Pflege der Braukunst ins Leben gerufen.

 
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Das Bierbrauen ist eine Wissenschaft. Einzelne Schritte wie das Kochen und schnell wieder Abkühlen, das Mischen und Filtrieren, das Entfernen von Proteinen sind thermische, biologische und chemische Prozesse, die angehende Ingenieure beherrschen müssen. Warum also nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Doktorand Alexander Raup vom Lehrstuhl für Bioprozesstechnik hat daher das Praxisseminar Brauen entwickelt. Im Januar 2015 gab es das erste Bier des Bayreuther Campus-Bräu zu kosten. Sieben Fässchen sind damals gebraut worden: Weizen, Weizenbock und der "Gurgelrutscher", ein Helles nach Pilsener Art. Zum Uni-Jubiläum, das ab Freitag drei Tage lang gefeiert wird, gibt es ein mild gehopftes helles Geburtstagsbier. 500 Liter haben die Studenten in der Brauerei Becher angesetzt.

Uraltes Handwerk

Im Praxisseminar stehen Forschung und Lehre im Vordergrund, beim Jubiläum ist die Freude am Feiern das Wichtigste. Was fehlt noch? Brauen ist vermutlich das älteste Handwerk der Welt, schon vor 5000 Jahren stellten sumerische Hausfrauen aus vergorenem Brot ein Bier-ähnliches Getränk her. Die Brau-Geschichte ist reich an faszinierenden Einzelheiten. Und gerade in jüngerer Zeit erlebt die Braukunst eine außerordentliche Renaissance - kreative Brauer zeigen mit ihrem Craft-Beer, welch aromatische Vielfalt kundige Brauer aus Hopfen, Malz, Wasser und Hefe herauslocken können.

Professoren unterstützen

Vor diesem Hintergrund wollten die Bayreuther Ingenieure mehr als wohlschmeckendes Bier herzustellen. Mit Unterstützung von Professorin Ruth Freitag (Lehrstuhl Bioprozesstechnik), Professor Andreas Jess (Lehrstuhl Chemische Verfahrenstechnik) und Alexander Raup gründeten sie den Verein "UniBrauTechnik". Frank Hilbrig sagt: "Vereinsziele sind die Pflege der Braukunst, die Ausbildung in der Kunst des Brauens, die Förderung der Brauwissenschaften und der Betrieb unseres Brautechnikums".

UBT = Uni Bayreuth = UniBrauTechnik

Der Verein, der abgekürzt "UBT" und damit genauso wie die "Mutter" Uni Bayreuth heißt, steht allen offen, die sich für das Brauen interessieren - nicht nur Studenten. Alexander Raup: "Mit zwölf Euro Jahresbeitrag ist die Mitgliedschaft erschwinglich." Das Brautechnikum, ein Raum im Keller der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät, mit einer selbst gebastelten 50-Liter-Brau-Anlage, wird allen Vereinsmitgliedern offen stehen. Geplant sind natürlich Braukurse sowie Vorträge zum Thema.

Kostprobe bei der Jubiläumsfeier

Unter dem Namen "Bayreuther Campusbräu" wird das Bier der jungen Ingenieure künftig vermarktet. Während der Veranstaltung "Campus erleben" am Samstag stellen die Studenten im Botanischen Garten auf dem Campus ihr Bier vor. Auch im neuen Uni-Shop in der Mensa soll es künftig zu kaufen sein.

Info: Auf www.unibrautechnik.de sind alle Infos zum neuen Verein zu finden.

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