Und auf amoll worn bei dem Engel nuch lauter annara Wesn ausm Himml,
die ham den Herrgott globt und gsochd: Ehre sei Gott in der Höh un Friedn auf da Erdn bei den Menschn, die er ja allazamm mooch.(2)
Und dann sin die Engel widder in Himml naufgfohrn und die Hirtn ham untereinander gsoochd:
Hopp, mir genga etz noch Betlehem und schaua uns o, wos do so bassierd is, wovo uns der Herrgott erzählt hodd.
Und sie sin losgedüst und ham sa alle gfunna: die Maria und den Josef, dazu nuch des klaana Kind in der Krippm.
Und wie sie des alles gsäng ham, ham sa verkündicht, wos ihna ieber des Kind erzählt worn is.Und alle, die des ghert ham, ham sich gscheit gwundert ieber des, wos die Hirtn do erzählt ham.Die Maria hodd sich des alles ober gut gmerkt und in ihrm Herzn drinna bewegt.So wor des domols an Weihnochtn.
(1) Anm.: Eigentlich war er ein Nachkomme Davids (vgl. Matthäus 1), ich fand „ieber a boar Eggn verwandt“ schöner und bahreiderischer –
und schließlich ist auch ein Nachkomme ja ieber a boar Eggn mit seinem Ahnen verwandt.
(2) Anm.: Eigentlich „unter/in den Menschen (des) Wohlgefallens“ – ich habe mich aus theologischen Gründen für diese Übersetzung
entschieden, da davon auszugehen ist, dass Gott ja seine Menschen alle wohl gefallen bzw. er alle irgendwie mooch.
Zur Person: Hannes Schott ist gebürtiger Bayreuther und arbeitet als Gemeindepfarrer im Sprengel Meyernberg. Gelegentlich ist er mit dem kabarettistischen Mundart-Duo „Zammgebicht“ (mit Stefan Haußner) zu hören. Seine Übersetzung des Lukasevangeliums basiert auf Bayreuther Mundart, ist jedoch soweit entschärft, dass auch Nicht-Bayreuther mit dem Lesen wenig Probleme haben sollten.
Die Weihnachtsgeschichte auf Fränkisch kann man hier nachlesen.