Als ein Mann am vergangenen Samstag die Apotheke im Med-Center betritt, gerät er an die Falsche. Apothekerin Alice Bloß, die an diesem Tag hinter dem Tresen steht, ist auf der Hut. "Weil wir in letzter Zeit oft gefälschte Rezepte bekommen. Das ist ein gewaltiger Trend." Bloß ist sofort skeptisch. 300 Tabletten des Schmerzmittels Tilidin sind eine ungewöhnlich hohe Menge. Sie händigt dem Mann, der vorgibt, die vielen Tabletten für einen Chef auf Montage abholen zu wollen, nur 20 statt 300 Tabletten aus. Als Notration fürs Wochenende. Den Rest könne der Mann am Montag abholen, sagt sie. Bis dahin wolle sie das Rezept prüfen.