Veranstalter BMTG erhöht Preis für Fest in der Eremitage an der Abendkasse auf 19 Euro - Zwei Vorverkaufsstufen ab Freitag Das Sommernachtsfest wird teurer

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Das Sommernachtsfest in der Eremitage wird am 30. Juli zum 47. Mal stattfinden. Mit großem Programm, einem illuminierten Park, mit großem Feuerwerk. Und einem neuen Preis. Der Veranstalter, die Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH (BMTG), hat im Vergleich zu den Vorjahren einen großen Sprung gemacht. Von zwölf auf 19 Euro. So viel kostet der Eintritt an der Abendkasse. Im Vorverkauf, der am Freitag startet, bekommt man das Ticket für etwas mehr als die Hälfte.

 
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Manuel Becher, der Geschäftsführer der BMTG, und Jan Kempgens, der für die Außenveranstaltungen der BMTG verantwortlich ist, sagen im Gespräch mit unserer Zeitung, dass "wir den Preis angehoben haben, weil wir der Ansicht sind, dass der alte Preis der Leistung, die wir an diesem Abend bieten, nicht mehr gerecht geworden ist", sagt Becher. Wenn man sich umsehe in Bayreuth und darüber hinaus, stelle man schnell fest: "Vergleichbare Veranstaltungen kosten deutlich mehr. Und bevor wir jedes Jahr einen Euro hoch gehen, machen wir lieber gleich einen größeren Schritt auf einen Preis, der dann länger Bestand hat."

Sport und Konzerte kosten mehr

Es sind nicht nur Sportveranstaltungen "wie Basketball oder Eishockey hier in Bayreuth, für die man einen entsprechenden Preis zahlt", wie Becher sagt. "Die Laufkarte beim Ball der Stadt ohne Sitzplatzgarantie kostet auch so viel, wie wir jetzt an der Abendkasse verlangen." Die Potsdamer Schlössernacht im Park Sanssouci kostet knapp 50 Euro. "Die Eremitage ist ebenfalls ein  Landschaftspark von europäischem Rang. Weit und breit findet man bei uns keine vergleichbare Veranstaltung", sagt Becher. Im Jahreskalender der Bayreuther Veranstaltungen sei das Sommernachtsfest "sicher das interessanteste und schönste", sagt Jan Kempgens. Und auch das, hinter dem der größte Aufwand steckt. Technisch. Finanziell. Und gleichzeitig das größte Risiko. Die Veranstaltung, für die die BMTG die Verantwortung trägt, kostet nach Bechers Angaben rund 100.000 Euro. "Allein für die aufwendige Illumination fließt ein fünfstelliger Betrag. Die Jungs, die das machen, sind drei Tage lang damit beschäftigt, die Beleuchtung im Park zu installieren", sagt Becher.

Jeder soll es sich leisten können

Es sei den Verantwortlichen der BMTG klar, "dass wir als Auftragnehmer der Stadt an alle Bürger denken müssen. Dass sich alle Bürger das Bürgerfest leisten können sollen", sagt Becher. Deshalb gebe es eine lange Vorverkaufsphase in zwei Staffeln. "Am Freitag, wenn der Vorverkauf bei uns hier in der Theaterkasse beginnt, starten wir die Early-Bird-Phase. Dann kostet das reguläre Ticket zehn Euro. Einen Euro mehr als bisher. Ermäßigt, also für Schüler, Studenten, Rentner und Menschen mit Behinderung kostet es acht Euro, Kinder zahlen drei Euro." Die Phase des frühen Vogels endet am Bürgerfest-Sonntag, am 3. Juli. "Wir werden die Tickets auch am Bürgerfest anbieten. In unserem Veranstaltungsbüro." Nach der Phase kommt der normale Vorverkauf, wo die Karten 15 Euro kostet. "Die Phase endet am Tag vor dem Sommernachtsfest", sagt Becher.

Vorverkauf soll Planungssicherheit bringen

Von dem Vorverkauf erhoffen sich Becher und Kempgens: "Mehr Planungssicherheit. Im vergangenen Jahr hatten wir im Vorverkauf 483 Karten am Mittwoch davor verkauft. Für eine Veranstaltung, zu der schlussendlich am Abend rund 10.000 Leute kommen. Für ein Fest, dessen Kosten zum Großteil von den Eintrittsgeldern abgedeckt werden." Der Mittwoch davor ist der Tag, an dem die Kosten laut Becher steil nach oben gehen: "Sobald das erste Klohäuschen und die erste Bierbank auf dem Gelände steht, kostet es".Weil im Jahr davor unwetterartiger Regen für eine Unterbrechung des Festes und die Evakuierung des Geländes gesorgt hatte und entsprechend wenige Leute zurück gekommen waren, hatte man 2015 "knapper kalkuliert gehabt, was Ware und Personal betraf. Mit dem Ergebnis, dass es lange Schlangen vor den Essens- und Getränkeständen gab". Und entsprechende Kritik der Besucher. Für den Fall, dass das Sommernachtsfest wegen der Wetterprognose abgesagt werden muss, "was in den vergangenen 15 Jahren nur ein Mal der Fall war, gibt es das Geld zurück".  

Becher rechnet mit Kritk am Preis

Becher sagt, er rechne durchaus damit, dass es Kritik an der vom Beirat und dem Aufsichtsrat abgesegneten Preiserhöhung geben werde. "Wir werden deshalb auch ein Facebook-Posting machen, werden versuchen, die Gründe zu erklären."

Veranstalter sagt: "Qualität kostet Geld"

Clemens Lukas von der Agentur Kulturpartner, der auch als Veranstalter unterwegs ist und beispielsweise den Schweinfurter Nachsommer macht, sagt auf Nachfrage unserer Zeitung zu der Preiserhöhung: "Es darf sich ruhig im Preis ausdrücken, was dort geboten wird. Qualität kostet Geld. Ich finde es gut, dass da keine Billigheimerei betrieben wird." Die BMTG bleibe "für dieses riesige Event unter 20 Euro. Die Gartenschau kostet auch 16 Euro, wenn man eine Tageskarte kauft." Der Vorverkauf in zwei Stufen sei "für mich als Veranstalter beindruckend", sagt Lukas. "Wer weiß, dass er hin will, der kann für zehn Euro hin, der muss halt dann zeitig die Karte kaufen."

So war das Fest im vergangenen Jahr

Feiern trotz des Unwetters 2014

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