Co-Trainer als günstige Lösung

Von Herbert Steininger
Nach dem Schlusspfiff in Forchheim war dem Altstädter Interimstrainer Marc Reinhardt (Mitte) die Erleichterung anzusehen. Vielleicht wird er ja doch noch zum Chef befördert? Der 30-Jährige wäre die günstigste Lösung. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Gino Lettieri, Michael Hofmann, Norbert Schlegel oder ein ganz anderer? Oder vielleicht gar keiner? Die Frage nach einem Nachfolger von Trainer Christoph Starke, den die Verantwortlichen des Regionalligisten SpVgg Oberfranken Bayreuth im Anschluss an das Gastspiel der kleinen Bayern beurlaubten, bleibt auch eine Woche danach noch unbeantwortet. Einig waren sich die Altstädter Macher, die Ära Starke nach fast zwei Jahren enden zu lassen, da der Leistungszustand des Teams nach deren Meinung spürbar nachgelassen hat und es deutlich unter seinen Möglichkeiten spielt.

 
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Man wollte ein Zeichen setzen, doch offensichtlich war man sich der unmittelbaren Folgen nicht bewusst. Denn obwohl die SpVgg-Bosse ihre Entscheidung wohl lange schon im Hinterkopf hatten, einen Plan B gab es nicht. Es wurden keine Gespräche mit möglichen Kandidaten geführt und wieder einmal darauf gehofft, dass sich alles von alleine regelt.

Einmal ganz davon abgesehen, dass die Demission Starkes, dessen Vertrag noch bis zum 30. Juni 2017 gültig ist, und die Installation eines neuen Mannes auf der Kommandobrücke auch Auswirkungen auf den Altstädter Geldbeutel haben werden. Wie verträgt sich das mit dem vor der Spielzeit selbst auferlegten Spardiktat? Gino Lettieri als Wunschkandidat musste schon von der Liste gestrichen werden – vermutlich aus finanziellen Gründen. Dem Vernehmen nach soll er aber in beratender Funktion tätig werden. Für einen Apfel und ein Ei werden aber auch die anderen Bewerber nicht zu haben sein.

Starkes bisherigen Co-Trainer Marc Reinhardt zum Chef zu befördern wäre eine preisgünstige Alternative – und der 30-Jährige bringt als Sportwissenschaftler alle Voraussetzungen mit. „Er hat von Sport mehr Ahnung als wir alle zusammen“, adelte ihn der Sportliche Leiter Wolfgang Mahr vor dem mit 3:1 gewonnenen Pokalspiel in Forchheim, Reinhardts erstem Einsatz als verantwortlicher Coach.

An Starkes Charisma reicht Reinhardt zwar noch nicht ganz heran, doch was nicht ist, kann ja noch werden. Gegen den gebürtigen Geraer spricht allerdings, dass er „nur“ die B-Lizenz sein eigen nennt. Doch in der Regionalliga ist die A-Lizenz zwingend erforderlich. Aber auch das dürfte sich korrigieren lassen. Und die Vergangenheit zeigt, dass so mancher Verein mit seinem Co-Trainer weit besser gefahren ist. Warum nicht auch die Altstadt?

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