Den BVB-Profis war ihr Einsatz beim Spiel freigestellt. Viele Fans wollten sich die Neuauflage nicht entgehen lassen - schon mehrere Stunden vor Anpfiff standen zahlreiche Anhänger am Signal-Iduna-Park vor den Stadiontoren. Rucksäcke im Stadion waren nicht erlaubt.
"Widerwärtige Tat"
In einem Telefonat mit BVB-Macher Watzke wünschte auch Kanzlerin Angela Merkel der Mannschaft, den Trainern und Fans alles Gute - und verurteilte den Anschlag als „widerwärtige Tat“. Das Motiv war aber auch kurz vor Anpfiff noch unklar. Beide Tatverdächtige stammen Medienberichten zufolge aus der nordrhein-westfälischen Islamisten-Szene - ein 25-jähriger Iraker aus Wuppertal und ein 28-jähriger Deutscher aus Fröndenberg (Kreis Unna). Beiden werde eine Nähe zur Terrororganisation Islamischer Staat vorgeworfen.
Große Fragen werfen jedoch auch weiterhin unterschiedliche Bekennerschreiben auf. Am Anschlagsort wurden nach Angaben der Bundesanwälte drei Schriftstücke mit gleichem Text gefunden - dies ist nach Aussage von Experten ungewöhnlich. „Das hat es so noch nicht gegeben“, sagte Terrorexperte Peter Neumann vom Londoner King's College der „FAZ“.
Erhebliche Zweifel an Echtheit
Neben der Forderung nach Abzug von Tornado-Kampfflugzeugen der Bundeswehr aus Syrien und Schließung des US-Luftwaffenstützpunktes Ramstein wird nach dpa-Informationen auch die Bundeskanzlerin in dem Schreiben namentlich genannt. „Aber anscheinend scherst du dich Merkel nicht um deinen kleinen dreckigen Untertanen. Deine Tornados fliegen immer noch über dem Boden des Kalifats, um Muslime zu Ermorden.“
An der Echtheit eines weiteren Bekennerschreibens bestehen nach einer ersten Bewertung erhebliche Zweifel. In dem Schriftstück, das auf der Seite „linksunten.indymedia.org“ veröffentlicht wurde, wird ein linksextremistischer Hintergrund des Anschlags behauptet.
Die Europäische Fußball-Union versuchte, beruhigend auf Fans und Teams einzuwirken. Es gebe keine konkreten Hinweise der Sicherheitsbehörden auf eine Bedrohung, teilte die UEFA mit. Die Behörden in Nordrhein-Westfalen schlossen weitere Taten jedoch nicht aus und blieben in Alarmbereitschaft.