Fest steht bisher: Vier Feuer wurden wohl durch Brandstiftung verursacht. Die Kripo ermittelt auf Hochtouren. Vom Täter fehlt jede Spur. Am Sonntagabend war zusätzlich ein Polizeihubschrauber im Einsatz.
Eine Serie von Bränden hat während der Osterfeiertage Feuerwehren und Polizei in Atem gehalten. Noch haben die Ermittler die Zusammenhänge zwischen insgesamt fünf Bränden am Samstag und Sonntag nicht vollständig untersucht. Die Feuerwehrleute machen sich angesichts der Dynamik der Taten große Sorgen, dass der Brandstifter weitere Feuer legen könnte.
Fest steht bisher: Vier Feuer wurden wohl durch Brandstiftung verursacht. Die Kripo ermittelt auf Hochtouren. Vom Täter fehlt jede Spur. Am Sonntagabend war zusätzlich ein Polizeihubschrauber im Einsatz.
Alles begann, als ein Spaziergänger am Samstag gegen 13.30 Uhr vom Ebersbacher Wanderweg bei Leithen, Gemeinde Ködnitz, aus die Feuerwehr alarmierte. Ein Holzernter, ein sogenannter Harvester, der am Rand des Wegs abgestellt war, stand in hellen Flammen. Obwohl die Feuerwehren schnell am Einsatzort waren, gelang es nicht mehr, die Holzerntemaschine im Wert von rund 250 000 Euro zu retten. Die Ermittler vermuten, dass das Feuer in der Zeit zwischen 13 und 13.30 Uhr gelegt wurde, gibt das Polizeipräsidium bekannt.
Nur wenig später, gegen 18.30 Uhr, bemerkte eine Anwohnerin eine Rauchsäule aus einem Waldstück in der Nähe von Höferänger. Als die Feuerwehrleute eintrafen, stand eine Waldhütte, die kaum jemand kannte, in Flammen. Das etwa fünf mal sieben Meter große Gebäude aus Holz brannte restlos nieder. Ein Übergreifen auf den Wald konnte verhindert werden. Den Schaden an der Forsthütte beziffert die Polizei auf etwa 20000 Euro. Auch in diesem Fall lag der Verdacht auf Brandstiftung nahe.
Doch die Feuerwehrleute sollten nicht zur Ruhe kommen. Gegen 21.40 Uhr wurde in Neudrossenfeld Alarm ausgelöst. Auf der Kompostieranlage der Gemeinde war ein Feuer ausgebrochen. Diesen Brand bringt die Polizei allerdings nicht mit der Brandstiftungsserie in Verbindung.
Vermutlich vorsätzlich gelegt wurde dagegen das nächste Feuer, das am frühen Sonntagmorgen nahe der Autobahnanschlussstelle Thurnau Ost ausgebrochen war. Gegen 3 Uhr meldete ein aufmerksamer Autofahrer, dass in einem umzäunten Baulager ein Warnleitanhänger in Flammen steht. Den Schaden schätzt die Polizei auf mindestens 8000 Euro.
Schrecksekunde dann gegen 13.30 Uhr am Sonntag: Von der A 9 wurde gemeldet, dass bei Marktschorgast ein Tanklastzug brenne. Aufgrund der Gefahr, die von einem solchen Feuer ausgeht, wurden umgehend Feuerwehren aus dem Landkreis und aus Nachbarkreisen an den vermeintlichen Einsatzort geleitet. Doch der Anruf erwies sich als Fehlalarm. Die Wehren konnten wieder abrücken.
Der nächste Alarm ertönte am Sonntag gegen 22.30 Uhr. Diesmal wurde ein Brand in Wehrhaus, einem Weiler zwischen Unterdornlach und Sackenreuth nahe der B 85 gemeldet. Auf dem Grundstück eines leer stehenden Bauernhauses standen ein Schuppen und ein Anbau am Wohnhaus in Flammen, als die Feuerwehren eintrafen. Der Einsatzleiter, Stadtbrandmeister Michael Weich, Kulmbach, berichtet, dass die Flammen schon auf das Haus übergriffen hatten, das aber dennoch gerettet werden konnte. Alle fünf Tanklöschfahrzeuge der Kulmbacher Wehr fuhren im Pendelverkehr nach Höferänger, um Löschwasser zu holen. Außerdem wurden zwei Wasserleitungen zum Brandort gelegt, die allerdings nicht mehr benötigt wurden. Vorsorglich waren auch die Sanitäter des Roten Kreuzes ausgerückt.
Die Serie der Brandstiftungen beschäftigte die Feuerwehren so intensiv, dass für einen weiteren zeitgleichen Einsatz das Technische Hilfswerk gerufen werden musste. Während die Feuerwehrleute gegen die Flammen in Wehrhaus kämpften, leuchtete das THW am Schwimmbadparkplatz in Kulmbach einen Landeort für den Intensiv-Rettungshubschrauber aus, der in einem anderen Notfall gebraucht worden war. Das THW kam danach auch noch am Brandort zur Hilfe, um das von den Flammen beschädigte Gebäude zu sichern.
Die Polizei bittet in Zusammenhang mit allen Brandfällen während der Ostertage um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer hat an den verschiedenen Tatorten zur Brandzeit verdächtige Wahrnehmungen gemacht oder kann sonstige Angaben machen, die die Ermittler auf die Spur des gesuchten Brandstifters führen könnten? Wer mithelfen kann, die Taten aufzuklären, wird gebeten, sich möglichst umgehend mit der Kripo in Bayreuth in Verbindung zu setzen. Telefon: 0921/5060.