Bayreuth: Crowdfunding für Vampir-Film "Montrak"

Ein deutscher Vampirfilm, das klingt zunächst seltsam. Tatsächlich sagt auch Regisseur Stefan Schwenk, dass er sich mit seiner Umsetzung auf neues Terrain wage: "Es gibt sehr wenige Genrefilme in Deutschland. Ich möchte frischen Wind in die Filmlandschaft bringen." Dafür sammelt er auf der Crowdfunding-Plattform "Startnext" Geld bei den Fans. Noch bis Ende August kann man das Filmprojekt unterstützen. Über 3000 Euro von den gebrauchten 10.000 von 29 Unterstützern gibt es bereits.

Crowdfunding, darunter versteht man das Spendensammeln im Internet. Außer "Startnext" gibt es noch andere Plattformen, auf denen Erfinder, Künstler und andere Kreative ihre Ideen vorstellen könenn. Möchte ein Fan ein Vorhaben unterstützen, kann er meistens aus vorgegebenen Beträgen auswählen. Je größer die Spende, desto größer auch die Belohnung, die ein Unterstützer erhält. Im Fall von "Montrak" beginnen diese Belohnungen mit einem einfachen T-Shirt und reichen über die Lektion im Kampfsport, die ein richtiger Stuntmen-Trainer gibt, bis zur Statistenrolle im großen Finale des Films.

"Montrak" sei dabei auf keinen Fall ein deutsches Anti-"Twighlight". "Diese Filme habe ich selbst noch nicht gesehen", sagt Schwenk. Eher sei er inspiriert duch die Vampirfilme der 80er, mit denen er aufgewachsen ist. "Auch deshalb ist mein Film im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Vampirfilmen so düster", sagt er.

Der Film spielt dabei auf zwei Zeitebenen: Im Mittelalter wendet sich Graf Montrak von Gott ab und wird vom Teufel zum Vampirdasein verdammt. Bevor er stirbt, gibt er seinen Jüngern den Auftrag, sein Erbe fortzuführen und somit existieren auch in der Gegenwart noch Vampire im Untergrund. Oberfranken, wo der komplette Film entsteht, eigne sich besonders gut für diese zwei Zeitebenen. "Hier gibt es viele tolle Drehorte, die man sofort mit dem Mittelalter verbindet", sagt Schwenk. Es sei seiner Meinung nach auch viel interessanter, die Geschichte in einer Kleinstadt wie Bayreuth anzusiedeln. "Hier eine Art Untergrundbewegung darzustellen fesselt den Zuschauer mehr, als die Handlung in eine Großstadt zu verlegen", so Schwenk. Außerdem ist der Bayreuther Schwenk noch immer sehr mit seiner Heimat verbunden.

Prominent besetzt

Im Film spielen namhafte deutsche Schauspieler mit. Sönke Möhring (genau, der Bruder von Wotan Wilke) und Cosma Shiva Hagen spielen zum Beispiel Graf und Gräfin Montrak. "Alle Schauspieler waren vom Drehbuch überzeugt und haben kostenfrei an dem Projekt mitgewirkt", sagt Schwenk. Er denke, dass vor allem die Andersartigkeit seines Films dabei geholfen habe, die Schauspieler zu überzeugen. "Sonst spielen sie viel in deutschen Dramen, mein Fantasy-Action-Konzept ist etwas völlig anderes", so Schwenk.

Eine Anfangsfinanzierung erfuhr "Montrak" 2012 bereits durch Crowdfunding. "Das war etwas völlig Neues für mich", sagt Schwenk, "Wir haben da lange nicht gewusst, wo wir stehen." Am Ende kamen 5000 Euro zusammen; der Anfang war also gemacht. Durch die positive Erfahrung der ersten Kampagne und motiviert durch eine ständig wachsende Anzahl an Fans, entschied sich Schwenk nun auch das letzte fehlende Geld per Crowdfunding zu sammeln. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel von 10.000 Euro erreichen werden", sagt Schwenk. Das Geld werde unter anderem in Spezialeffekte und Stuntszenen investiert.

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