Bauernopfer Bauske? Von wegen!

Von Andrea Pauly
Archivfoto: Fredrik von Erichsen/dpa Foto: red

Er könnte für ein Bauernopfer gehalten werden. Oder für den Notnagel, weil die Kulmbacher und Lichtenfelser keinen passenden Kandidaten gefunden haben. Aber Thomas Bauske hat nichts zu verlieren. Er kann viel gewinnen, wenn auch nicht unbedingt die Wahl.

 
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Dass Thomas Bauske für den Wahlkreis 240 in den Bundestag einzieht, ist unwahrscheinlich. Daraus macht nicht einmal seine Partei einen Hehl. Trotzdem ist diese Kandidatur keine verlorene Zeit, sondern eine Weichenstellung. Der 44-Jährige positioniert sich für die Zukunft.

Nachdem die Sozialdemokraten Thomas Bauske am Samstag nominiert haben, erwarten sie von ihm ein ordentliches Ergebnis. Aber nicht mal seine Parteifreunde rechnen damit, dass er das Direktmandat holt. Seine beliebte Konkurrentin Emmi Zeulner von der CSU, die schlechten Wahlergebnisse für die Sozialdemokraten landes- und bundesweit und nicht zuletzt die Tatsache, dass er nicht aus Kulmbach oder Lichtenfels kommt: Mit dieser Kombination wäre ein Wahlsieg oder ein Einzug über die Landesliste eine große Überraschung.

Nachfolger gesucht

Deshalb kann Thomas Bauske den Wahlkampf in aller Ruhe angehen. Er hat nichts zu verlieren. Er mag wie ein Bauernopfer oder wie ein Notnagel erscheinen. Dabei kann er viel gewinnen: Erfahrungen im Wahlkampf auf höherer Ebene, Wissen über politische Entscheidungen und die Ränkespiele im Hintergrund, neue Kontakte in Politik und Wirtschaft und einen höheren Bekanntheitsgrad in Oberfranken.

Irgendwann werden die Landtagsabgeordneten Christoph Rabenstein und Anette Kramme Nachfolger brauchen. Und dann schadet es nicht, auch über Bayreuth hinaus einen Namen zu haben.

 

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