Die Neurodermitis machte ihm in der Küche zu schaffen
Mit dem Küchenjob änderte sich auch sein Tagesrhythmus: Kam er als Beamter um 15 Uhr nach Hause, ging es als Koch erst um 16 Uhr los. „Es war geil, aber tough. 17 bis 18 Stunden waren manchmal keine Seltenheit.“ Er sei in dieser Zeit nicht vor drei Uhr morgens ins Bett gekommen. Privatleben, Freundin, dafür hatte er keine Zeit. „In unserer Küche war die beste Stimmung. Es wurde nie geschrien, aber die Musik war immer am lautesten.“
Was Goldfuß immer mehr zu schaffen machte, war seine Neurodermitis, die er schon seit Kindesalter hat. „Wenn du in eine offene Wunde Zitronensaft reinbekommst, das brennt wie die Hölle.“ Goldfuß trug Pflaster um die Fingerkuppen, Latexhandschuhe darüber und wenn das Jucken ganz schlimm wurde, hielt er seine Hände unter 55 Grad heißes Wasser. Aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Er stand wieder am Anfang. Was jetzt? Er wollte sich wieder um Menschen kümmern. So, wie er es bislang immer gemacht hatte. Da war die Entscheidung zum Kinderpfleger eigentlich nur eine logische Konsequenz.
"Scheiß geiler Job"
Ein Ausbruch von den Regeln und Vorschriften im Jobcenter oder im Kindergarten ist seine Arbeit als DJ, wo er in Clubs in Bayreuth oder Bamberg auflegt. Er fing während seiner Zeit in der Lamperie an, dann legte er auf Privatpartys oder dem Kneipenfestival auf. Unter dem Namen „Dick & Dope“ schmiss er eigene DJ-Partys mit seinem Mitbewohner in der Suite. „Ich habe in dieser Zeit schon mehr gefeiert und getrunken.“ Doch irgendwann liefen die Partys aus dem Ruder. In der Suite wurden die Toiletten mit Graffiti vollgesprüht, im Glashaus gingen mehrere Fenster zu Bruch. „Der Schaden im Glashaus lag damals bei 22.000 Euro“, sagt Goldfuß.
Seit er die Ausbildung zum Kinderpfleger macht, legt er wieder öfters auf. Erst vergangenes Wochenende auf einem Geburtstag. Wo er sich in zehn Jahren sieht, weiß er nicht. Vielleicht als Leiter eines Kindergartens? Denn für ihn ist die Arbeit mit Kindern ein „scheiß geiler Job“.
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Wo Bastian Goldfuß am liebsten in Bayreuth weggeht:
Suite: "Ich bin dort Stammgast und habe die Location lieben gelernt. Und ich mag das saucoole Personal und die Chefin."
Lamperie: "Weil ich die Lamperie von Anfang an mitaufgebaut habe."
Kraftraum: "Weil man dort entspannt einen Tee trinken kann.
Heimathafen: "Wegen des Kaffees und der Cupcakes."
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