Ball der Stadt: Wer in ist, ist drin

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Zum zweiten Mal in der Oberfrankenhalle und dennoch standesgemäß: Der traditionelle Ball der Stadt wurde von Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe und Markgraf Friedrich, einem Darsteller der Studiobühne, eröffnet. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Eine Ballnacht, wie sie sein sollte, erlebten gut 1900 Tanzbegeisterte in der Oberfrankenhalle. Wer eine der begehrten Karten ergatterte, durfte sich glücklich schätzen. Denn in diesem Jahr waren sie in der Rekordzeit von zweieinhalb Stunden ausverkauft.

 
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Wer drin war, erlebte ein Abendprogramm, das im Nu verging und das Gegenteil von langweilig war. Und die, die drin waren, gehörten unzweifelhaft zur Bayreuther "High-Society": Aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kam der Großteil der Ball-Besucher. Doch zum prominenten Teil der Ball-Gesellschaft gesellten sich viele, die einfach nur eines wollten: Tanzen, bis die Füße schmerzen. Wie jene jungen Paare, die wohl nach dem erfolgreich bestandenen Abschlussball noch einmal die gelernten Schrittfolgen probierten. Oder jene, die im Standard-Tanz nicht aus der Übung kommen wollen.

Mancher wollte wohl den Trubel einer Ballnacht schlichtweg hautnah miterleben.Selbstverständlich ging es auch ums Sehen und Gesehen werden. Nach der Devise: Wer in ist, ist drin.

Tolle Abendkleider mit Spitze und Glitzer

Bei der Wahl der Garderobe hatten es die Männer nicht schwer und griffen mehrheitlich zu schwarzen Anzügen, weißen Hemden und Fliegen. Die Frauen ließen sich mehr einfallen: So sah man teils klassisch, schwarze Kleider, ganz schlicht oder mit Spitzenteil und Glitzerbesatz. Mutigere trugen Rot, wählten rückenfreie, tief dekolletierte und asymmetrisch geschnittene Kleider. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe war im knöchellangen Kleid in den Farben Schwarz und Gold passend zum Motto des Abends "Vielfalt, Weltkultur und Lebensfreude" angezogen. An der Seite von Markgraf Friedrich eröffnete sie den Ball, nach dem Auftritt der Balletttänzer von Lena Etterer, unter denen ein einziger Junge im Elfenkostüm hervorstach.

Show-Acts mit glamourösen Kostümen

Ein Hingucker waren die Darsteller von Anima Planet, die sich glamourösen Kostümen durch die Menge bewegten. Am schwebenden Kronleuchter vollführte eine Akrobatin waghalsige Bewegungen, wahlweise mit Hand- und Fußgelenk oder Kopf in einer Schlinge pendelnd. Während die Tanzband One & Six Symphonic Strings mit ihrer Musikmischung immer wieder für eine rappelvolle Tanzfläche sorgte, gefielen die Solo-Einlagen und der singende Moderator Robert Eller nicht allen Besuchern. Die Pianisten Marcel Dorn und Stephan Weh kamen erst am späten Abend mit ihrem virtuosen vierhändigen Spiel zum Zuge, als manchem Gast bereits die Konzentration für so einen langen Vortrag fehlte.

Gute Sicht von den Rängen auf die Bühne

Trotz vieler Tücher, Silberfolie, weißem Tüll und einer gekonnten Lichtregie ließ sich das ursprüngliche Dasein der Halle als Sportstätte nicht ganz verleugnen. Auf der Bühnenseite waren die Zuschauerränge geschickt mit Vorhängen und einer Großaufnahme des Markgräflichen Opernhauses verdeckt. Die Ränge gegenüber blieben offen: So konnte der ein oder andere Gast sich dort wie in einem Theater niederlassen und das Geschehen von oben beobachten.

In der Vigneto-Lounge legte DJ Matthias Heider bis in die Morgenstunden Discomusik auf. Da war das Schlager-Repertoire von Pina Colada schon verstummt. Und auch die Vinos, die dafür sorgten, dass in der Gaststätte noch mal richtig die Post abging, hatten da längst ihre Instrumente eingepackt.

"Gegen fünf Uhr morgens war die Halle frei", sagte Sportamtsleiter Christian Möckel, der mit dem Verlauf des Abends "sehr zufrieden" war. Nicht zuletzt der Verdienst der gut hundert Helfer - vom Service, der Technik, den Sicherheitskräften bis hin zur Garderobiere. Am Sonntagnachmittag schon wurde die Oberfrankenhalle wieder in eine Sporthalle zurückverwandelt, damit die ersten Sportler zu Wochenbeginn zum Training kommen können.

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