Auswärtiges Amt: Ob Deutsche betroffen sind, ist noch unklar
Das israelische Außenministerium teilte seinerseits mit, eine junge Israelin sei getötet worden und eine weitere verletzt. Auch ein Belgier wurde getötet und drei Franzosen wurden verletzt, wie ihre Staaten erklärten. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, noch sei unklar, ob auch Deutsche betroffen seien.
Erdogan will Kampf gegen den Terror fortsetzen
"Sie wollen die Moral unseres Landes zerstören und Chaos verbreiten, indem sie mit diesen schändlichen Angriffen gezielt Zivilisten attackieren", erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Die Türkei sei aber entschlossen, "den Kampf gegen den Terror" fortzusetzen. Istanbuls Gouverneur Vasip Sahin sagte, der Attentäter habe "auf die brutalste und gnadenloseste Weise auf unschuldige Menschen gezielt".
Internationale Reaktionen
International wurde das Attentat scharf verurteilt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete in einem Beileidsschreiben an Erdogan das Attentat als "menschenverachtenden und hinterhältigen Anschlag". Auch Bundespräsident Joachim Gauck äußerte "Trauer und Entsetzen" über die "perfide Tat".
Eine der schicksten Adressen Istanbuls
Das "Reina" ist eine der schicksten Adressen in Istanbul und bei Prominenten sehr beliebt. Nur wenige hundert Meter weiter hatten die offiziellen Silvesterfeierlichkeiten stattgefunden. Wegen der Anschlagsgefahr waren in Istanbul 17.000 Polizisten im Einsatz, es galten verschärfte Sicherheitsvorkehrungen in der Innenstadt. Die deutsche und andere Botschaften hatten vor Silvester zu besonderer Wachsamkeit aufgerufen.
PKK, IS und YPG
Die Türkei war im vergangenen Jahr von mehreren blutigen Anschlägen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und der kurdischen Extremistengruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) erschüttert worden, die eine radikale Splittergruppe der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ist. Zuletzt wurden am 10. Dezember bei einem Doppelanschlag der TAK auf Polizisten nach einem Fußballspiel 45 Menschen in Istanbul getötet .
Die Türkei geht seit Ende August in Nordsyrien gegen die IS-Miliz sowie die mit der PKK verbundene Kurdenmiliz YPG vor. Derzeit versucht die türkische Armee, die IS-Hochburg Al-Bab einzunehmen, stößt dabei aber auf erbitterten Widerstand. Experten hatten gewarnt, dass die Dschihadisten vermehrt Anschläge in der Türkei verüben könnten.
AFP
Dieser Artikel wurde um 15.44 Uhr aktualisiert.