10 Dinge, die man über Rio wissen sollte

Von Martina Bay
Frisch gepresste Fruchtsäfte sind eines der Lieblingsgetränke der Cariocas, wie Rios Einwohner genannt werden. Sie werden an der Straßenecke getrunken oder auch schon mal am Stadtstrand Ipanema serviert. Foto: Barbara Walton/EPA Foto: red

Alle Augen sind ab Freitag auf Rio de Janeiro gerichtet, wo die Olympischen Spiele stattfinden werden. Rio ist eine spezielle Stadt. Warum man als Ausländer mit Handtuch auffällt und was wirklich jeder trägt - 10 Dinge, die man über Rio wissen sollte.

 
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Einwohner

In der Stadt Rio de Janeiro leben rund 6,5 Millionen Menschen. Die Bewohner heißen Cariocas. Das Wort kommt von der indianischen Sprache Tupi-guarani und bedeutet „weißes Haus“. Das nimmt Bezug auf die ehemaligen portugiesischen Kolonialherren, die in weißen Häusern lebten.

Wintermantel

Rio ist eine Stadt für Sonnenanbeter. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr bei über 20 Grad. Nichtsdestotrotz läuft der Carioca mit Mantel und Stiefel in den Wintermonaten herum. Der Europäer kann das nicht ganz nachvollziehen, weil es für seine Verhältnisse noch relativ mild ist. Aber zumindest hat man in dieser Jahreszeit den Strand ganz für sich alleine.

Handtuch

Wer mit einem Handtuch an den Strand geht, enttarnt sich sofort als Nicht-Brasilianer. Der Carioca macht das nicht. Die Frauen tragen höchstens ein dünnes Stückchen Stoff, das sie sich um die Hüfte binden.

Strandregeln

Es heißt: Am Strand sind alle Brasilianer gleich. Von wegen. Am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro gibt es sehr wohl ungeschriebene Regeln. An einem Strandabschnitt halten sich die Familien auf, am anderen nur die Homosexuellen oder die Singles. Und an diese Regeln hält sich auch jeder.

Körperkult

Ab fünf Uhr morgens laufen die ersten Sportbegeisterten am Strand entlang. Sie fahren mit dem Rad, spielen Volleyball oder Futi-Volley – eine Mischung aus Fußball und Volleyball. Der Strand ist eine Modenschau, in der (fast) jeder seinen durchtrainierten Körper zeigt. Deswegen wird zusätzlich im Fitnessstudio geschwitzt oder beim Schönheitsarzt geschnippelt. 1,5 Millionen Schönheitsoperationen wurden im Jahr 2014 nach Angaben der brasilianischen Gesellschaft für Plastische Chirurgie durchgeführt. Allerdings sind die Brasilianer, vermutlich durch Fast-Food-Essen, in den vergangenen Jahren immer dicker geworden. Die Speckröllchen werden trotzdem selbstbewusst zur Schau gestellt.

Fußball

Fußball ist die Sportart Nummer eins in Brasilien. Der Fußballverein Fluminense ist der älteste Fußballverein Rios. Gegründet wurde er im Jahr 1902. Romário, einer der bekanntesten Stürmer Brasiliens, hat für Fluminense gespielt. Mittlerweile ist er in der Politik. Die beiden großen Rivalen von Fluminense sind Flamengo und Vasco da Gama.

Säfte

An tropischen Früchten mangelt es in Brasilien nicht. Besonders in Rio gibt es an fast jeder Ecke Fruchtsaftgeschäfte (casas de jugos). Diese sind selbstverständlich frisch gepresst. Bestellt man zusätzlich noch ein Sandwich, ist der Hunger für eine ganze Weile gestillt.

Favela

Favelas werden die Armenviertel in Brasilien genannt. In Rio befinden sie sich meist oberhalb in den Hügeln, von wo die Bewohner auf die Wohnungen der Wohlhabenden und den Atlantik schauen. Vor den Olympischen Spielen hat die Regierung viele Favelas durch die Polizei befrieden lassen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Akzent

Der Carioca spricht das „S“ wie „SCH“ aus. Man könnte also sagen, dass der Carioca der Schwabe Brasiliens ist.

Flip-Flops

Wo es Strand und Wasser ohne Ende gibt, braucht es keine Schnürschuhe. Flip-Flops trägt in Rio nahezu jeder und zwar meist die von der brasilianischen Marke „Havaianas“. Die sind erschwinglich, gibt es aber auch in der Luxusvariante, zum Beispiel mit Strasssteinen.

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