Baywa investiert in Wolfsbach 2,5 Millionen Euro Zentrum für die Landwirtschaft

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Die Baywa hat auf der 11000 Quadratmeter großen Fläche rund 2,5 Millionen Euro investiert. Foto: Eric Waha Foto: red

Zwei Jahre lang haben sie gesucht, ein Dreivierteljahr haben sie gebaut, jetzt läuft der Betrieb schon voll – obwohl erst Anfang April die Einweihung ist: Die Baywa hat in Wolfsbach ein Service-Zentrum für die Landwirtschaft gebaut. An diesem Standort wurde zwei Betriebe zusammengelegt. Die Investition: Rund 2,5 Millionen Euro.

 
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Nach der Standortanalyse war klar: „Aus Bayreuth wollten wir nicht weg“, sagt Günter Schuster (54), bei der Baywa Spartengeschäftsführer Technik für ganz Franken. „Die Voraussetzung war, dass unsere Kunden uns in 15 Minuten von überall erreichen können“, sagt Schuster. Als Zentrum in diesem Radius habe sich Wolfsbach als ideal erwiesen. „Wir wollten einfach auch deshalb im Stadtgebiet bleiben, weil wir hier sehr viele Kunden haben.“

Nach Jahrzehnten am alten Standort in der Justus-Liebig-Straße – „ich kann mich gut daran erinnern, dass ich mit 16 Jahren dort mein Vorstellungsgespräch hatte“, sagt Schuster – waren Grundstück und Werkstatt einfach ausgereizt. „Die Werkstatt dort hatte allerdings immer eine große Funktion in der Region, auch über die Grenzen der Region hinaus.“ Zudem verlangten der Wandel in der Landwirtschaft und vor allem die technische Entwicklung der Geräte nach mehr Platz auf der einen Seite und nach besseren Arbeitsbedingungen der hoch qualifizierten Spezialisten auf der anderen Seite.

Die Schlepper wurden in den vergangenen Jahren deutlich größer, sie wurden aber auch schneller: „Statt 20, 25 Stundenkilometer fahren sie jetzt 55 oder 60. In der Stadt braucht man einen Schlepper nicht mehr überholen. Außerdem werden die Geräte auch in der Landwirtschaft zum Teil rund um die Uhr eingesetzt.“ Das verlange nach hoher Flexibilität, schneller Erreichbarkeit der Werkstatt, entsprechenden Öffnungszeiten: Von 8 bis 16 Uhr „und noch eine Stunde Mittagspause wie früher, das geht schon lange nicht mehr. Von 7 bis 18 Uhr müssen wir erreichbar sein“. Und: „Die Attraktivität des Arbeitsplatzes spielt eine entscheidende Rolle. Das ist schon etwas anderes, ob man in einem Uralt-Bau wie in Kirchenlaibach arbeitet oder in einem modernen Betrieb, in dem die Ergonomie passt, in dem die Abläufe durchdacht sind. In dem die Wege vom Lager bis zur Hebebühne kurz sind.“

Deshalb habe man die Werkstattbetriebe aus Kirchenlaibach und aus Bayreuth in Wolfsbach zusammengezogen – „auch von Speichersdorf aus ist Bayreuth ja schnell erreicht“. Die 27 Mitarbeiter aus beiden Betrieben seien „zu 100 Prozent übernommen worden“, sagt der Geschäftsführer. Zwei weitere sind bereits angestellt werden, „noch in diesem Jahr wird eine weitere Stelle geschaffen“.

„Eine weitere Besonderheit gibt es an diesem Standort: Wir haben dort das fränkische Zentrum für die die Melkmaschinen-Kundendienstmonteure stationiert.“ 25 Spezialisten, die von der Melkmaschine bis zum Melkroboter alles reparieren können – und die innerhalb von drei Stunden jeden Melkroboter in Franken reparieren können. „Allein von uns laufen in Franken rund 100 Melkroboter, weitere 25 sind im Bau“, sagt Schuster.

Im Service-Zentrum wird alles verkauft, was Landwirte, Bürgermeister in Stadt und Land, Bauhofleiter, Golfplatz-Greenkeeper an technischem Gerät brauchen – also vom Rasenmäher über Räumschilder, Traktoren und Pflügen bis hin zum Mähdrescher. In der Werkstatt wird „natürlich auch das 50 Jahre alte Fendt-Dieselross repariert“, sagt Schuster. In der Mehrzahl sind die Geräte, die dort repariert werden, größer, sie sind schneller, schwerer. Und vor allem sind sie „High-Tech pur“, wie Schuster sagt

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