Zweckverband entscheidet Kornberg wird zum „Freundberg“

Wolfgang Neidhardt
Im neuen Kornberghaus hat der Zweckverband am Dienstagvormittag getagt und das ganze Projekt unter den Leitbegriff „Freundberg“ gestellt. Foto: Florian Miedl

Der Zweckverband entscheidet sich für den „freundlicheren“ zweier Vorschläge der Selber Schule für Produktdesign. Das Erscheinungsbild wird sich rund um die neue Einrichtung wiederfinden.

 
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Der Rahmen soll stimmig sein für das Bike-Zentrum am Großen Kornberg. Zwar sind bekanntlich die weiteren Arbeiten zunächst durch eine Klage des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) gestoppt, einstweilen trifft jedoch der Zweckverband „Naherholungs- und Tourismusgebiet Großer Kornberg“ Entscheidungen für die Präsentation und Vermarktung. Bei der Sitzung am Dienstag im neuen Kornberghaus ging es um Social Media und die Präsentation des Kornberges.

Die Selber Schule für Produktdesign hatte dafür zwei Entwürfe vorgelegt. Einstimmig folgte das Gremium dem Vorschlag, der unter dem Leitbegriff „Freundberg“ steht. Bewegung und Naturerlebnis in der Gruppe sollen dabei im Mittelpunkt der Außendarstellung stehen. Ein Schlagwort lautet „Der Berg und ich“. So sollen Spaziergänger ebenso Erholung und Erfüllung finden wie Biker bei einem „wilden Ritt“ – immer mit Rücksicht und in Verantwortung für die Natur. In Vertretung des erkrankten Lehrers Bernd Rössler trug Stefan Krippendorf die Konzepte vor. Bei ihm laufen im Landratsamt Hof sämtliche Fäden zum Kornberg-Projekt zusammen.

Konkret und freundlich

Diesen Vorschlag favorisierten die Mitglieder des Gremiums gegenüber dem zweiten, der mit dem Motto „Ferne, ganz nah“ wirbt. Dieser sei eher allgemein gehalten, während der etwas konservativere, aber auch freundlichere Vorschlag konkreter auf das eingehe, was der Kornberg bietet und künftig bieten wird. „Wir wollen junge Leute ansprechen“, sagte Willi Neupert aus Steinselb, der ein Sonderlob des Wunsiedler Landrates Peter Berek mitnehmen durfte für ein unermüdliches Kümmern um die Entwicklung auf seinem Hausberg.

Derzeit seien seine Kinder eher wenig begeistert, wenn vom Kornberg die Rede sei, sagte der Rehauer Bürgermeister Michael Abraham. Sie verbänden mit dem Wort nur lange, aus ihrer Sicht zu lange Wanderungen. „Ich hoffe, wir können der Jugend hilfreich beispringen“, setzt er auf die ausgewählte Kampagne. Der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär bewertet sie als „ganz anders und doch ganz nahe“.

Zu finden sein wird das Motto in bildlichen Darstellungen, beginnend von der Speisekarte bis zu Informationstafeln, die selbstverständlich mit dem Fichtelgebirgsverein (FGV) abgestimmt würden, wie Krippendorf versicherte.

Viele Freunde

Krippendorfs Kollege Hermann Hohenberger, der sich um das Projekt „Smart Cities“ kümmert, erklärte die Aktivitäten in Sachen Social Media. Auf Facebook habe man in der vergangenen Woche 17 000 Profile erreicht. Und auf Instagram hofft er Ende des Jahres 3000 Freunde des Kornberges begrüßen zu können. Zum Vergleich: Das Bullheadhouse am Ochsenkopf habe deren 4000.

Auf Google Maps lassen sich Wegbeschreibungen abrufen, und das Portal Komood biete zahlreiche Tourenvorschläge. Auch eine Wetterstation soll demnächst entstehen. „Wir wollen uns möglichst breit aufstellen“, sagte Hohenberger. Nachrichten über die Eröffnung des Hauses seien gleich auf positives Echo gestoßen. Unter den 17 000 Kontakten seien ganze zwei mit Kritik gewesen.

Haushalt steht

Der Zweckverband genehmigte die Jahresrechnung für das vergangene Jahr und verabschiedete den Haushalt mit Finanzplan. Für Mehrkosten am Haus sind dort 129 000 Euro eingeplant, für das Basecamp als „Puffer“ 315 000 Euro sowie 50 000 für die mit dem FGV vereinbarten Bypässe, die Konflikte zwischen Radfahrern und Wanderern auf dem Gebirgsweg vermeiden sollen. Generell bat Stefan Krippendorf allerdings um Verständnis für die aktuelle Situation: „Keiner kann heutzutage Kosten genau beziffern.“

In naher Zukunft soll gegenüber dem Kornberghaus eine Videowand angebracht werden, auf der sich auch Werbeträger präsentieren können. Nach einigen Schwierigkeiten sei es gelungen, neben der Straße von Spielberg zum Kornberg ein Breitbandkabel „einzublasen“. Nachdem die Arbeiten am eigentlichen Park noch blockiert sind, lässt der Zweckverband demnächst zumindest den Parkplatz, die nicht befestigten Wege rundherum sowie den Platz vor dem Kornberghaus planieren.

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