Zoll sprengt Tonerkartuschen-Bande

Ein Teil der beschlagnahmten Ware in einer Lagerhalle. Foto: Zoll Foto: red

Dem Zoll ist ein großangelegter Schlag gegen den betrügerischen Handel mit gefälschten Tonerkartuschen gelungen.

 
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Bei Razzien gegen eine international operierende Bande beschlagnahmten die Ermittler am Mittwoch Druckerpatronen im Wert von zehn Millionen Euro und nahmen drei Hauptbeschuldigte fest, wie das Zollfahndungsamt in Frankfurt am Main am Donnerstag mitteilte.

Als Neuware verkauft

Die Beamten durchsuchten 28 Wohn- und Geschäftsadressen im Rhein-Main-Gebiet sowie in Nordrhein-Westfalen, parallel gab es Razzien in den Niederlanden. Die Bande soll leere Kartuschen der Firma Kyocera aufgekauft und in China, Deutschland und Dubai erneut befüllt haben. Danach wurden sie als Neuware über ein Firmengeflecht in Deutschland und den Niederlanden verkauft.

Die Höhe des Schadens dürfte nach Angaben der Zollfahnder "im zweistelligen Millionenbereich" liegen. Das genaue Ausmaß sei gegenwärtig allerdings noch schwer einzuschätzen, ergänzten die Beamten.

24 Beschuldigte

Es werde noch eine ganze Zeit dauern, die bei den Durchsuchungen gefundenen umfangreichen Aufzeichnungen und elektronischen Datenträger aufzubereiten und auszuwerten.

Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt 24 Beschuldigte im Alter von 29 bis 72 Jahren, die drei festgenommenen mutmaßlichen Haupttäter sind 34, 48 und 52 Jahre alt.

Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um 23 Männer und eine Frau mit deutscher, niederländischer, iranischer und türkischer Staatsangehörigkeit.

180 Paletten, drei Container

Die Hauptbeschuldigten sind zwei Deutsch-Iraner ohne festen Wohnsitz in Deutschland und ein Deutsch-Griechen aus dem hessischen Groß-Umstadt.

Für den Abtransport der gefälschten Kartuschen waren nach Angaben des Zolls ein Sattelzug, sechs Lastwagen des Technischen Hilfswerks (THW) und ein 7,5-Tonner nötig. Es handelte sich um 180 Paletten und drei Frachtcontainer.

An der Durchsuchungen waren mehr als 200 Mitarbeiter von Zoll, Polizei und Staatsanwaltschaft und THW beteiligt. Dazu kamen Spezialisten des vom Betrug betroffenen Herstellers Kyocera.

afp

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