Zeche geprellt, Heinersreuther verhaftet

Von Thorsten Gütling
Ein Heinersreuther soll sich vor dem Amtsgericht verantworten, aber er erscheint nicht. Archivfoto: Daniel Karmann/dpa Foto: red

Ein Mann aus Heinersreuth bekommt Besuch von der Polizei. Das Kuriose dabei: Er hat dem Amtsgericht Bayreuth seine Verhaftung selbst nahegelegt.

 
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Dem 46-Jährigen soll vor dem Amtsgericht der Prozess gemacht werden. Dem zweifach vorbestraften Mann wird vorgeworfen, sich im Oktober des vergangenen Jahres in ein Bayreuther Hotel einquartiert und dort dann die Zeche geprellt zu haben. Der Schaden soll sich auf 600 Euro belaufen.

Nur: Zur Verhandlung erscheint der Mann nicht. Richter Stefan Käsbohrer verliest stattdessen ein Fax des Anwalts. In dem Schreiben, das erst kurz vor der Sitzung im Amtsgericht aus dem Faxgerät kommt, schreibt der Anwalt: Er bitte um einen neuen Termin, weil sein Mandant ihn zu kurzfristig beauftragt habe. Der Mann werde vor Gericht nichts sagen, aber immerhin erscheinen. Er wolle schließlich keine Verhaftung riskieren.

Tatsächlich erscheint der Heinersreuther aber auch nach 20 Minuten Warten nicht im Gerichtssaal. Daraufhin beantragt die Staatsanwaltschaft Haftbefehl. Und auch Richter Käsbohrer sagt: Das Gericht mache sich andernfalls unglaubwürdig, wenn der Angeklagte selbst seine Verhaftung fürchte und trotzdem fernbleibt.

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