Wunsiedel Wenn der Herbst gefährlich wird

Nasse Straßen, beschlagene Autoscheiben: In der dunklen Jahreszeit ist erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Foto: Julian Stratenschulte/dpa Quelle: Unbekannt

Dunkelheit, nasses Laub, Regen, Schnee: Im Straßen- verkehr ist gerade jetzt erhöhte Vorsicht gefordert. Nicht nur Autofahrer, auch Fußgänger müssen sich darauf einstellen.

 
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Wunsiedel - Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Die beginnende dunkle Jahreszeit bringt wachsende Gefahren im Straßenverkehr mit sich. Besonders zur Sicherheit von Fußgängern und Zweiradfahrern ist ab sofort erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Unfallrisiken entstehen aber nicht nur, weil andere Verkehrsteilnehmer schlechter zu erkennen sind. Auch glatte Fahrbahnen durch Laub, Regen oder auch schon Schnee stellen nicht zu unterschätzende Unfallrisiken dar.

Wie die oberfränkische Polizei mitteilt, haben sich in den Monaten Oktober und November 2019 oberfrankenweit bei Dämmerung und Dunkelheit 19 Verkehrsunfälle ereignet, in die Fußgänger verwickelt waren. Fünf Menschen wurden dabei schwer verletzt, einer wurde getötet. Bei 42 Verkehrsunfällen mit Fahrradfahrern wurden im selben Zeitraum sieben Personen schwer verletzt.

Die Polizei appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer: "Befassen Sie sich mit den Auswirkungen der eingeschränkten Licht-, Wetter-, und Straßenverhältnisse. Passen Sie Ihr Verhalten im Straßenverkehr an und bleiben Sie aufmerksam!" Experten geben folgende Tipps:

Wer optisch auffällig ist, ist besser zu erkennen. Wenn Fahrradfahrer oder Fußgänger unauffällig oder dunkel gekleidet sind, kann es gefährlich werden, besonders bei Dämmerung, Dunkelheit oder verminderter Sicht durch Nebel oder Regen. Helle und farblich auffällige Kleidung können einen Beitrag zur Sicherheit leisten. Reflektierende Materialien, beispielsweise an Jacken, Hosen oder Taschen, erhöhen die Sichtbarkeit auch schon aus größerer Entfernung deutlich.

Licht an, Scheiben frei:Autofahrer sollten in der dunklen Jahreszeit am Nachmittag frühzeitig das Abblendlicht einschalten. Das Tagfahrlicht reicht in der beginnenden Dämmerung oftmals nicht mehr aus, zudem ist bei dieser Lichteinstellung das Fahrzeug hinten unbeleuchtet. Bei Sichtweiten unter 50 Metern sollten Autofahrer zudem die Nebelschlussleuchte einschalten. Die Polizei rät, gerade jetzt alle Beleuchtungseinrichtungen am Auto zu überprüfen und unbedingt defekte Leuchten in einer Werkstatt austauschen zu lassen. Saubere und eisfreie Scheiben sorgen für klaren Durchblick. "Kümmern Sie sich rechtzeitig um das Auffüllen der Scheibenwaschanlage mit dem notwendigen Frostschutzmittel. Entfernen Sie vor dem Losfahren Eis, Reif oder feuchtes Laub von allen Scheiben und geben Sie sich auf keinen Fall nur mit ,Gucklöchern’ zufrieden." Wer bei solchermaßen eingeschränkter Sicht losfährt, muss bei einem Unfall mit erheblichen Haftungsrisiken rechnen. Eiskratzer und ein Handbesen sollten griffbereit sein. Bei beschlagenen Scheiben kann eine gut funktionierende Klimaanlage, die der Innenluft die Feuchtigkeit entzieht, schnell Abhilfe schaffen.

Straßenverhältnisse können sich im Herbst schnell ändern. Auf laubbedeckten Fahrbahnen, bei Nässe, Frost und Schnee nimmt der Bremsweg erheblich zu, die Bodenhaftung im Bereich von Kurven nimmt deutlich ab. Um gefährliche Situationen zu vermeiden, sollten Autofahrer bei derartigen Straßenverhältnissen ihre Geschwindigkeit und den Sicherheitsabstand unbedingt anpassen. "Planen Sie für Ihre Fahrten grundsätzlich etwas mehr Zeit ein, sodass Sie gar nicht erst in Zeitdruck geraten", raten die Experten.

Reifenprofil überprüfen - Winterreifen aufziehen: Der Gesetzgeber erlaubt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern - diese sollte aber gerade im Herbst nicht ausgereizt werden, betont die Polizei. Auch ab einer deutlich größeren Profiltiefe kann die Haftung des Reifens auf nasser oder glatter Fahrbahn merklich abnehmen. Wer keinen Profiltiefenmesser zur Hand hat, kann sich mit dem Silberrand einer Zwei-Euro-Münze (entspricht drei Millimetern) Klarheit über die Profiltiefe verschaffen. Wichtig: "Planen Sie rechtzeitig den Wechsel auf Winterreifen, warten Sie nicht bis zum ersten Schneefall oder Glatteis." So vermeidet man böse morgendliche Überraschungen, wenn es nachts geschneit hat, und längere Wartezeiten bei Werkstätten und Reifenhändlern.

Die Polizei schließt ihre Mitteilung mit einem Appell: "Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer kann mit besonnenem Verhalten, einer umsichtigen Fahrweise und einem gut ausgerüsteten Fahrzeug einen Beitrag zur Vermeidung von Verkehrsunfällen leisten - und damit wesentlich zur Verkehrssicherheit beitragen." red

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