Wunsiedel - Die Aktionen des Bündnisses „Wunsiedel ist bunt“ für Menschlichkeit und Demokratie wurden am Samstag überschattet von einem bizarren Auftritt der rechtsextremen Splitterpartei „Der dritte Weg“ am Wunsiedler Kriegerdenkmal am Fuße des Katharinenbergs. Knapp 700 Menschen hatten zwar den ganzen Nachmittag über mit mehreren Demonstrationen und einem Fest für die Demokratie gegen eine Versammlung des „Dritten Wegs“ in der Stadt protestiert, am Abend aber konnten die Neonazis völlig ungestört und mit Genehmigung der Behörden das Kriegerdenkmal für eine völkische Veranstaltung nutzen: Mit einem Kranz, etlichen Fackelträgern, Flaggen und Transparenten postierten sie sich vor dem Mahnmal. 45 Teilnehmer waren auf dem Gelände des Denkmals zugelassen, weitere knapp 100 standen in Reih und Glied am Fuße des Katharinenbergs auf dem Gehsteig – in unmittelbarer Nähe eines Straßenabschnitts, über den im Frühjahr 1945 ein KZ-Todesmarsch führte.