Auch der südafrikanische DJ und Produzent Vinny da Vinci hält viel von seinem deutschen Kollegen. «Für die kurze Zeit, die er hier lebt, hat er einen Beitrag zur Entwicklung des Sounds geliefert», sagt da Vinci. Zwar gebe es weiße DJs in dem Land, Gum sei aber der einzige Ausländer.
Am Anfang flog Gum alle drei Monate für Auftritte von Deutschland nach Südafrika. 2012 entschlossen seine Frau und er sich, ihre Heimat zu verlassen. Heute lebt das Paar gemeinsam mit zwei Söhnen in der Nähe von Johannesburg.
"Musik ist perfekt, um Leute miteinander zu verbinden"
Rassismus hat der 45-Jährige in all den Jahren noch nie erlebt, wie er sagt - auch wenn er oft in einkommensschwachen Gegenden auflege, in die in der Regel kein Weißer einen Fuß setze. «Musik ist perfekt, um Leute miteinander zu verbinden», sagt er.
In Soweto, einer Siedlung im Süden Johannesburgs, kennen die Leute den DJ. «Gum ist beliebt in Soweto», sagt Phillip K., ein Taxifahrer. Die Gegend spielte eine wichtige Rolle während des Kampfs gegen die mit der Apartheid verbundenen Diskriminierungen und Menschenrechtsverstöße in Südafrika - in dem Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre wiederum die House-Musik Bedeutung hatte.
Gums bereits 2001 gegründetes Label «Gogo Music» hat mehrere Künstler unter Vertrag. International bekannt wurden die südafrikanischen Künstler Black Coffee und Bucie. Black Coffee hat bereits in Deutschland aufgelegt. Die Anhänger elektronischer Musik in seiner Heimat stünden aber eher auf Techno als auf House, meint Gum. In Deutschland werde statt des souligen House ein «schnellerer und monotonerer Musikstil» bevorzugt.
dpa
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