Zusätzliche Bedienungen
Waren die Gäste früher anders als heute? „Ja“, sagt Stephan Maisel. Es gab mehr Gäste, die gleich morgens zum Frühschoppen kamen und bis mittags blieben, meist Arbeiter und Rentner. Das ist heute nicht mehr so. Nur am Sonntag, nach der Kirche, kommen immer die Gleichen vorbei. Und feste Gruppen, wie der Bund Naturschutz, der Wanderverein, die Schützen und der SPD-Ortsverein halten regelmäßig ihre Treffen im Maisel-Wirtshaus ab. Und dann sind da noch Geburtstage, Konfirmationen, Hochzeiten und Leichtrunke. Zu diesen Anlässen arbeiten zusätzlich Bedienungen im Wirtshaus, sonst macht Christine Püttner das selber.
Krenfleisch und Sülze
Geblieben ist auch die Gemütlichkeit, sagt Stephan Maisel. Da habe sich nichts geändert. Und wie war das mit der traditionellen Brezenwoche? „Die wurde damals unter allen Wirtshäusern ausgelost“, sagt Christine Püttner. Damals waren es ja auch noch mehr Wirtshäuser. Heute sind nur noch sie und die Speisegaststätte Im Gärtlein dabei. „Wir machen das Anfang des Jahres miteinander aus.“ Damals wie heute gibt es in der Woche Krenfleisch, Sulze, Siedwürste, saure Bratwürste und natürlich die Schlachtschüssel.
Über dem Wirtshaus und der Metzgerei ist die Wohnung. Sehr groß, sei sie, erzählt Christine Püttner. Früher haben sie dort zu acht gewohnt: Die Eltern, die vier Kinder und Oma und Opa. Heute wohnen Stephan Maisel und seine Mutter alleine dort.