Wirtschaft Auerbach Neue Cherry-Konzernzentrale

Von Klaus Trenz
Spatenstich für die neue Konzernzentrale der Cherry GmbH (von links): Dieter Hofmann (HD Bau), Ilhan und Gökhan Altincik, Landrat Richard Reisinger, Cherry-Geschäftsführer Rolf Unterberger, Bürgermeister Joachim Neuß, Landtagsabgeordneter Harald Schwartz (CSU), Cherry-Geschäftsführer Bernd Wagner, Sabrina Feige und Reinhold Leipold (beide IG Metall). Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

AUERBACH. Schon Ende vergangener Woche haben es in Reih und Glied aufgestellte Baumaschinen angekündigt: Es geht los mit den Bauarbeiten für das neue Betriebsgebäude beziehungsweise die Zentrale der Cherry GmbH im Industriegebiet Saaß bei Michelfeld. Am Montag war Spatenstich auf dem Gelände, unter anderem mit Bürgermeister Joachim Neuß, der Geschäftsleitung von Cherry und den Investoren.

 
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Noch Anfang Juli wurde um die Investoren ein Geheimnis gemacht, am Montag nahmen sie den Spaten in die Hand um den offiziellen Startschuss für die Bauarbeiten zu geben: Die gebürtigen Auerbacher Gökhan und Ilhan Altincik finanzieren das Projekt, das zuletzt auf Kosten in Höhe von 16 Millionen Euro taxiert wurde.

Die Altincik Holding GmbH federführend

Gökhan Altincik ist Geschäftsführer der Ambulanten Intensivpflege Bayern. Ilhan Altincik ist Geschäftsführer sowohl der Spedition Alfred Böhm in Auerbach als auch der Leonie GmbH. Für die Errichtung und Vermietung der Cherry-Konzernzentrale auf Saaß wurde die Altincik Holding GmbH gegründet.

"Lokale Allianz"

Für Bürgermeister Neuß ist das alles eine „lokale Allianz“, sagte er beim Spatenstich, die „nach langen Verhandlungen und vielen Gesprächen“ so zusammengekommen ist. Im November 2017 wurde das Projekt im Stadtrat vorgestellt. Dann habe es einige Anpassungen gegeben, und in „einem Spurt“ seit Mai diesen Jahres sei das Ergebnis erarbeitet worden. Auch mit Hilfe des Landratsamts, das eine rechtzeitige Baugenehmigung möglich machte.

Auch Bauunternehmen aus der Gegend

„Man hat uns sportlich gefordert“, sagte Landrat Richard Reisinger scherzhaft. Cherry habe damit ein „klares Bekenntnis zum Standort Auerbach abgegeben“. Und letztendlich habe man einen lokalen Investor gefunden und mit den Vereinigten Sparkassen Eschenbach in Partnerschaft mit der Sparkasse Amberg auch Finanzpartner aus der Region. Nicht zuletzt ist der Bauunternehmer auch aus Auerbach: Das Gebäude wird die Firma HD Bau aus Michelfeld hochziehen.

Cherry: "Made in Germany"

Für die Erdarbeiten ist die Firma Kornburger aus Betzenstein zuständig. „Ohne diese lokale Partnerschaft wäre dieses Projekt nicht zustande gekommen“, betonte Neuß. Der Geschäftsführer der Firma Cherry, Rolf Unterberger erklärte, dass das Gelingen des Projekts auf einer „transparenten und zielstrebigen Zusammenarbeit“ fußt. Cherry stehe weiterhin für „Made in Germany“.

Erlösung für Mitarbeiter

Wichtig sei dafür aber auch, die Konkurrenzfähigkeit zu erhalten. „Wir werden weiter wachsen“, kündigte Unterberger an. Man freue sich, den Standort in der Nähe des alten bauen zu können: „Das bringt Motivation.“ Mit Unterberger freute sich auch Reinhold Leipold von der IG Metall. Für die Cherry-Mitarbeiter sei die Entscheidung der Firma in Auerbach zu bauen, eine erlösende Nachricht gewesen. Noch Anfang Juli war der Standort Saaß noch nicht klar.

18.000 Kubikmeter Erde bewegt

Die Geschäftsleitung prüfte alternative Standorte in Röthenbach und Pegnitz. Sputen müssen sich jetzt auch die Baufirmen, denn Ende 2019 muss Cherry aus dem ZF-Gelände in Auerbach ausgezogen sein. Und eigentlich war der Baubeginn auf der Saaß ursprünglich für April dieses Jahres geplant. Die Erdarbeiten werden voraussichtlich bis 1. Oktober beendet sein, erklärt Lothar Kornburger: „Dann kommen die ersten Fertigteile für den Bau. Insgesamt rund 18.000 Kubikmeter Erde werden bewegt, dazu rund 10.000 Kubikmeter Humus. Bis Ende dieses Jahres soll das neue Betriebsgebäude fertig sein.

Auch Anwohner freuen sich

Einer der beim Spatenstich mitfeierte, war Ex-Landwirt Hermann Kraus aus dem gerade mal aus sieben Wohnhäusern bestehenden Ortsteil Saaß. Der Verpächter eines großen Reiterhofes sagt: „Landwirtschaftsmäßig geht es sowieso bergab und da ist man froh, wenn so etwas in unserem Gebiet auftaucht. Als ehemaliger Grundstückseigentümer von Flächen auf der Saaß sei es sein Wunsch gewesen, dass dort Arbeitsplätze entstehen.

Umweg für Radfahrer

Radfahrer müssen während der Bauarbeiten einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Der Radweg von Auerbach nach Michelfeld, der direkt am Baugebiet vorbeiführt, wird für die Zeit der Bauarbeiten gesperrt. Radfahrer können nach der Unterführung des Radwegs unter die Bundesstraße B 470 rechts abbiegen. Über den Weiler Saaß geht es dann oberhalb von Regens Wagner wieder zurück auf den Radweg. Umgekehrt biegen Radfahrer von Michelfeld kommend, links nach Regens Wagner in die Zufahrt zu den Michelfelder Werkstätten ab.

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