Für die Autofahrer stellte der diesjährige Wintereinbruch offenbar kein Problem dar. Der Kulmbacher Polizei war am Montag kein einziger glätte- oder schneebedingter Unfall bekannt. "Es gab überhaupt nichts", sagt Polizeibeamter Sigurd Karg. Das habe womöglich auch daran gelegen, dass die Straßen im Verlauf des Vormittags stellenweise nicht einmal gezuckert waren.
Schneechaos? Nicht hier
Von einem Schneechaos war an einigen Orten in Deutschland am Montag die Rede. Davon ist Kulmbach weit entfernt.
Zwar gab es in Presseck, Grafengehaig, Kupferberg oder Marktschorgast mehr Schnee auf den Straßen. Trotzdem war die Lage im Bereich der Polizeiinspektion Stadtsteinach genauso ruhig wie in Kulmbach. Der Schnee zeigte sich schön pulvrig und nicht matschig oder glatt, sagt Polizeibeamter Manuel Erhardt. Womöglich haben sich die Autofahrer auch rechtzeitig darauf eingestellt und alle ihre Winterreifen montiert. Denn im Vergleich zu anderen Jahren kam der Wintereinbruch heuer doch relativ spät.
Das stellt auch Wilfried Löwinger fest. Der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes erinnert sich daran, dass in mehreren Jahren auch schon im Oktober der erste Schnee gefallen ist. Ob Schnee jetzt in der zweiten Novemberhälfte ein gutes oder schlechtes Zeiten für die Landwirtschaft ist, lässt sich nicht sagen. Eine Bauernregel besagt immerhin: "Novemberschnee tut den Saaten wohl und nicht weh."
Wer daran glaubt, der darf sich auf einen weißen Winter einstellen. Denn der 19. November ist der Gedenktag der Heiligen Elisabeth. Die passende Bauernregel sagt dazu: "Es kündigt die Elisabeth, was für ein Winter vor uns steht."
Im Raum Kulmbach kann es weiterhin Frost und stellenweise auch Schneefall geben, sagen die Meteorologen. In der Region liegen nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes die Höchsttemperaturen an den kommenden Tagen zwischen minus eins und plus sechs Grad. Dazu weht ein frischer Ostwind. Nach einem sonnigen Herbst zeigt erst einmal der Winter, was er kann.
Tipps der Polizei
Mit der dunklen und kalten Jahreszeit steigen die Gefahren für die Verkehrsteilnehmer. Polizei und ADAC raten, sich darauf einzustellen. Die oberfränkische Polizei gibt dazu folgende Verhaltenstipps:
Sichtbar und sicherer
Die mangelnde Erkennbarkeit von Fußgängern und Fahrradfahrern führt immer wieder zu gefährlichen Verkehrssituationen. Mit auffälliger Kleidung sowie reflektierenden Materialien oder Accessoires erhöhen sie ihre Sichtbarkeit deutlich.
Abblendlicht einschalten
Das frühzeitige Einschalten des Abblendlichts verbessert nicht nur die eigene Sicht auf den Verkehr, es macht Autos auch für andere Verkehrsteilnehmer leichter wahrnehmbar. Das Tagfahrlicht, das nur die Front beleuchtet, reiche nicht aus.
Saubere und eisfreie Scheiben
Autofahrer sollten rechtzeitig die Scheibenwaschanlage mit dem nötigen Frostschutz füllen. Vor dem Losfahren muss man Eis, Reif oder feuchtes Laub von allen Scheiben entfernen, mit kleinen Gucklöchern darf man sich nicht zufrieden geben. Die somit erheblich eingeschränkte Sicht kann laut Polizei fatale Unfallfolgen nach sich ziehen. Eiskratzer und ein Handbesen sollten jederzeit griffbereit im Fahrzeug sein. Bei beschlagenen Scheiben kann eine gut funktionierende Klimaanlage, die der Innenluft die Feuchtigkeit entzieht, schnell Abhilfe schaffen.
Straßenverhältnisse beachten
Fahrbahnverhältnisse können sich zeitlich und örtlich rasch ändern. Auf mit Laub bedeckten Straßen sowie bei Nässe, Frost und Schnee verlängert sich der Bremsweg teilweise erheblich, und die Bodenhaftung in Bereich von Kurven nimmt deutlich ab. Um gefährliche Situationen zu vermeiden, sollte man seine Geschwindigkeit unbedingt anpassen. Auch der Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sollte jeder entsprechend beachten. Für seine Fahrten sollte man nun grundsätzlich etwas mehr Zeit einplanen, sodass man gar nicht erst in Zeitdruck gerät.
Reifenprofiltiefe prüfen
Autofahrer sollten regelmäßig die Reifen ihres Fahrzeugs überprüfen, dabei muss man auch auf ausreichende Reifenprofiltiefe achten. Die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern sollte man nicht ausreizen. Bereits ab einer Profiltiefe von weniger als vier Millimetern beginnt die Haftung des Materials auf nasser Fahrbahn deutlich abzunehmen.