Wind war schuld an Ryanair-Zwischenfall

Heftiger Wind war nach Angaben von Ryanair der Grund für den schweren Zwischenfall im Allgäu.

 
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Nach Angaben des Billigfliegers war die Maschine gerade im Landeanflug auf den Flughafen Memmingen, als die Piloten "plötzlich unerwartet hohen Rückenwind" verzeichneten. "Die Besatzung entschied sich für ein Durchstarten des Jets, was völlig den Richtlinien von Ryanair entspricht", erklärte Unternehmenssprecher Stephen McNamara am Montag in Dublin.

Erst nachdem das Durchstarten der Maschine eingeleitet war, hätten sich die automatisch gesteuerten Warnsysteme aktiviert. "Die Crew beendete den Vorgang und landete kurze Zeit später völlig normal."

Schwere Störung

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) stuft den Zwischenfall vom 23. September als "schwere Störung" ein. Eine "schwere Störung" bezeichnet laut Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz "ein Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs, dessen Umstände darauf hindeuten, dass sich beinahe ein Unfall ereignet hätte".

Der "Spiegel" hatte am Wochenende berichtet, die Maschine mit 141 Menschen an Bord sei auf dem Weg von Manchester nach Memmingen nur knapp einer Katastrophe entgangen und habe rund sieben Kilometer vom Flugplatz entfernt zu schnell an Höhe verloren.

Sichtflug beantragt

Laut BFU-Bericht entschied sich die Crew aufgrund von kürzeren Rollwegen während des Fluges für die Landung auf einer anderen Piste und beantragte Sichtflug.

Das Flugzeug war mit einer Verspätung von knapp einer halben Stunden in Manchester gestartet. "Es klingt so, als hätten sich die Kollegen zu sehr unter Zeitdruck setzen lassen", sagte Jörg Handwerg, der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit.

dpa

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