Bei den Straßburg Open wurde ein tschechischer Großmeister 2019 ertappt, wie er ein Handy als Einsager mittels einer App benutzt hatte. Ermittler des Schach-Weltverbandes Fide fanden ein Smartphone auf der Toilette und machten den damals 58-Jährigen als Besitzer aus. Der Beschuldigte gab den Betrug zu.
Beim World Open 2006 in Philadelphia benutzte ein Spieler einen Ohrhörer, den er als Hörgerät ausgab. Ein anderer Spieler, der unter anderem gegen einen Großmeister gewann, trug einen Hut – auf Anweisung der Turnierleitung musste er in den letzten beiden Runden ohne spielen und verlor beide Partien.
Ein indischer Spieler, der seine Elo-Zahl (Zahl zur Messung der Spielstärke) innerhalb von anderthalb Jahren von 1930 auf 2484 gesteigert hatte, wurde im Dezember 2006 vom indischen Schachverband für zehn Jahre gesperrt. Er hatte bei einem Turnier in Neu-Delhi unter einer Mütze einen Bluetooth-Empfänger verborgen.
Erkenntnisreicher Toilettengang
Ein Amateurspieler betrog 2002 bei einem Turnier, indem er auf der Toilette das Programm Pocket Fritz zur Analyse einer laufenden Partie benutzte. Der Schwindel flog auf, als der Schiedsrichter dem Verdacht nachging und über die Toilettenwand blickte.
Bei der deutschen Meisterschaft 2011 fiel einem Spieler auf, dass sein Gegner oft die Toilette besuchte – er informierte einen Schiedsrichter, der in den Taschen des Mannes ein Smartphone mit einer Stellung aus der zuvor beendeten Partie entdeckte. Daraufhin gab der Spieler die Verwendung des Smartphones für die Analyse zu.
Während des Dubai Open im April 2015 nutzte ein Georgier ein Smartphone, das er im Papierkorb einer Toilette versteckt hatte, zur Analyse einer laufenden Partie. Er wurde vom Turnier ausgeschlossen.
Betrügerische Zeichen
Bei der Schacholympiade 2010 betrug ein Trio im französischen Team, indem einer die laufende Partie analysierte und die nötigen Züge via SMS an den Kapitän der französischen Olympiamannschaft übermittelte, der die Züge schließlich durch abgesprochene Signale an den Spieler übermittelte.