Die Weltkarriere des Henrik von Eckermann, Sohn eines Landwirts, begann recht bescheiden: als Praktikant im Stall von Ludger Beerbaum im westfälischen Riesenbeck. „Dazu gehörte auch Pferde putzen, ausmisten und allerhand Stallarbeit“, erinnert sich Henrik. In den Jahren, die er bei Ludger Beerbaum tätig war, von 2004 bis 2016, rückte der baumlange Schwede zur Nummer zwei hinter seinem Chef auf: „Ich durfte Ludgers gute Pferde reiten, hatte erste internationale Erfolge, etwa mit Gotha. Er erlaubte mir, für Schweden zu starten. Das war großartig. Die frühe Berufsidee, Eishockeyprofi zu werden, ließ ich fallen.“ Wer dem neuen Weltmeister beim Reiten zuschaut, der erkennt leicht die Springschule von Ludger Beerbaum, dessen Stil sein Musterschüler Henrik perfekt übernommen hat.
Heute sattelt er mit der Empfehlung des aktuellen Sieges von Verona im Rücken zum ersten Mal nach drei Jahren Coronapause wieder beim German Masters in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. „Alle Aktiven sind sehr froh, dass es die tollen Turniere auf der Weltcup-Tour endlich wieder gibt“, sagte er vor wenigen Tagen in Verona. Im German Masters am Freitagabend, dotiert mit 158 000 Euro, und im Großen Preis, dem Weltcup-Springen am Sonntag, dotiert mit 170 000 Euro, möchte er sich zum ersten Mal in die Siegerlisten eintragen, getreu seinem Motto: „Wer nix riskiert, der lernt nix. Geh raus aus der Komfortzone, dann hast du alle Chancen, erfolgreich zu sein.“