Weil kein Kommandant in Sicht ist Weiherer Feuerwehr will sich der Hollfelder anschließen und sorgt so für Ärger

Von Thorsten Gütling
Ein Feuerwehreinsatz der Stützpunktwehr im Weiherer Weg. Über den Vorschlag aus Weiher, miteinander zu fusionieren, zeigt man sich in Hollfeld nicht besonders erfreut und wittert neue Probleme. Die Weiherer stehen ohne Kommandant da, in Hollfeld fehlt es vor allem tagsüber an Einsatzkräften. Foto: red

Die Freiwillige Feuerwehr des Hollfelder Ortsteils Weiher steht womöglich ab Februar ohne Kommandanten da. Der Vorschlag steht im Raum, mit der Stützpunktwehr in Hollfeld zu fusionieren. Doch damit wolle Weiher seine Probleme nur auf Hollfeld abwälzen, heißt es in Hollfeld.

 
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Denn das Thema Feuerwehr ist auch in der Kernstadt schon seit Jahren ein heißes Eisen. Weil viele Mitglieder der Hollfelder Wehr tagsüber in Bayreuth, Bamberg oder Forchheim arbeiten, stehen bei einer Alarmierung am Tag selten mehr als sieben Feuerwehrleute zur Verfügung. Zur Unterstützung rückt deshalb immer auch der Bauhof mit aus.

„Das ist eine gefährliche Sache, auf die sich die Jungen da einlassen“, sagt Barwisch an die Adresse der Weiherer Feuerwehrleute und fürchtet, dass das Beispiel eines Tages Schule machen könnte. Barwisch malt das Schreckgespenst einer Berufsfeuerwehr an die Wand, das die Bürger dann teuer zu stehen kommen würde. Georg Röhm spricht von Hilfsfristen, die von der Stützpunktwehr in den Ortsteilen nicht eingehalten werden könnten.

Feiern ja, ausrücken nein

Entsprechend deutlich auch die Reaktionen im Stadtrat. Erst recht, als Barwisch berichtet, dass die Weiherer zwar die Einsatzabteilung, nicht aber den Feierverein abgeben wollen. Der aber sei von der Stadt gefördert worden. Zur Unterstützung der Wehr. Stadtrat Johannes Röhm geht sogar so weit, dass er von einer Wiedereinführung der Brandschutzabgabe spricht. Manfred Neumeister zeigt als einziger Verständnis für die Weiherer, fragt: „Die Bevölkerung wird älter und weniger, brauchen wir da noch in jedem Ort eine eigene Feuerwehr?“

Jürgen Krug findet: ja. Weiher mache es sich zu leicht. Noch bis 7. Februar ist er der Erste Kommandant dort. Weil sich im Januar kein Nachfolger fand, hatte er sich bereit erklärt, noch vier Wochen dran zu hängen. Dann ist definitiv Schluss. Mit 55 Jahren. 18 Jahre war er dann als Erster oder Zweiter Kommandant tätig. Aktives Mitglied bei der Weiherer Wehr will er trotzdem bleiben. Bei der Stützpunktwehr sitzt er als Bauhofleiter sowieso bei jedem Einsatz weiter mit im Boot.

Schulungen als Hindernis

Ein neuer Kommandant ist aber nicht in Sicht. Dabei hat die Weiherer Wehr 39 Aktive. Der bisherige Zweite Kommandant, Christian Braun, wolle weiter Stellvertreter bleiben. Aus Zeitgründen. Es müsste sich also jemand finden, der die Qualifikation zum Kommandanten erst noch erwerben müsste. „Das wird auch als Grund dafür genannt, dass es keiner machen will, aber das sind Ausreden“, sagt Krug. Nur acht Tage, verteilt auf zwei Kurse, müsste ein Kandidat auf der Staatlichen Feuerwehrschule in Regensburg pauken. Schwierig sei das nicht. Und Krug warnt: Wer ernsthaft einen Anschluss an die Stützpunktwehr fordere, der vergesse, dass dort deutlich mehr Übungen und Einsätze anfallen.

Die Suche nach einem Kommandanten in Weiher ist nicht neu. Schon vor drei Jahren, stellte sich niemand zur Wahl. Jürgen Krug, damals Zweiter Kommandant, übernahm das Amt, obwohl er sich zur Ruhe setzen wollte.

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