Weg frei für Marktplatzsanierung

Von Udo Fürst
So soll der Marktplatz auf der Südseite nach der Sanierung aussehen. Dabei sind ausreichend Stellflächen sowohl südlich als auch nördlich der Kreisstraße geplant. Die Gehwege werden drei Meter breit, die der Länge nach zu belegenden Parkplätze 2,50 Meter. Grafik:  pplus-Architekten mit Landschaftsarchitektur L + Foto: red

Der lang ersehnte Start der Marktplatzsanierung rückt näher: In der jüngsten Stadtratssitzung verabschiedeten die Räte die geänderte Planung. Ein jahrelang kontroverses Projekt ist auf der Zielgeraden.

 
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Novum in der jüngeren Geschichte des Stadtrats: Das Gremium votierte einstimmig für das Vorhaben, nachdem die Planung zum wiederholten Mal geändert wurde und nun in großen Teilen den Wünschen der Anlieger entgegenkommt.

Die Marktplatzsanierung ist jetzt 1,2 Millionen Euro teurer als vorgesehen. Das sei auch der Tatsache geschuldet, dass die Anlieger jetzt weniger bezahlen müssten, sagte Bürgermeister Wolfgang Haberberger. „Wir würdigen jetzt sozusagen den Widerstand der Anlieger und dass sie permanent dagegen sind“, betonte Reiner Kopp (SPD). „Und uns auspfeifen“, ergänzte Haberberger säuerlich schmunzelnd und erklärte Kopps Aussage zum „Satz des Tages“. Renate Wiesent (CWML) ergänzte:  „Die Mehrausgaben bezahlen jetzt alle Neustädter Bürger.“ Der Bürgermeister freute sich über die voraussichtlich fünf Millionen Euro Förderung, um die Stadt aufzuwerten.

Weniger Grün, mehr Stein

Zuvor hatte Planer Felix Holzapfel-Herziger die neue Kostenkalkulation vorgestellt. Der Architekt erklärte, dass man die aktuelle Planung unter das Motto „Weniger Grün, mehr Stein“ stellen könne. Durch den weitgehenden Verzicht auf Bäume und Grünanlagen sei das Projekt teurer geworden. Auch die gescheiterte Verlegung der Kreisstraße habe sich nicht gerade positiv auf die Planung ausgewirkt. Weil man die meisten Innerortsstraßen jetzt als Platz ausweise, müssten die Anlieger weniger bezahlen. Die Straßen würden laut Holzapfel-Herziger tiefer gelegt, damit kein Oberflächenwasser zu den Häusern laufen könne. Zusätzlich zu den bestehenden Parkplätzen an der Südseite habe man Stellflächen auf der gegenüberliegenden Seite westlich des Rathauses eingeplant.

Die Grünanlage bei der Buswartestelle im östlichen Marktplatzbereich soll überdacht werden und einen Strom- und Wasseranschluss bekommen. Eine Toilettenanlage soll nach dem Wunsch der Denkmalschützer an einem anderen Ort untergebracht werden. Eventuell wird dafür ein leer stehendes Gebäude gekauft. Als wenig praktikabel bezeichnete der Bürgermeister den Vorschlag von Reiner Kopp, die Toiletten im Rathaus unterzubringen. „Dort haben wir keine Möglichkeit für barrierefreie WC’s, und außerdem müssten die Leute über die Kreisstraße laufen, um zum Rathaus zu gelangen“, sagte Haberberger.

Knapp acht Millionen Euro

Insgesamt wird die Erneuerung des historischen Marktplatzes inklusive Kanal- und Wasserleitungsneubau 7,9 Millionen Euro kosten. Abzüglich der voraussichtlich 500 000 Euro Anliegerbeiträge – die bei genauerer Berechnung niedriger ausfallen können – und der theoretischen Maximalförderung von  rund 5,6 Millionen Euro muss die Stadt etwa 1,9 Millionen Euro, verteilt auf acht bis neun Jahre, aufbringen. Die zu erwartende  Stabilisierungshilfe vorausgesetzt, habe man dann noch genügend Luft für andere Investitionen, betonte der Bürgermeister.

Laut Felix Holzapfel-Herziger könne man im August/September nächsten Jahres mit den Arbeiten beginnen.

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