Was die Flugzeuge und Helikopter kosten, bleibt meist geheim Modellsportfreunde zeigen ihre Schätze

Von Ralf Münch
Die Modelflieger Pegnitz (MFC) organisieren am Buchauer Berg ihren jährlichen Flugtag. Foto: Ralf Münch Foto: red

Um Modelflieger sein zu wollen, gehört eine Menge Enthusiasmus. Und auch ein kleines Stück Spleen. "Wir sind schon ein bisschen speziell“, sagt einer, der mit seiner Maschine bei den Flugtagen des Modellflugclub Pegnitz (MFC) am Start steht.

 
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Die Modelbauer bauen ihre Flugzeuge bis ins kleinste Detail nach dem Vorbild der großen, echten Maschinen nach. Sie investieren Hunderte von Arbeitsstunden dafür und über die Tausende von Euro, die dafür ausgegeben werden, plaudert man mal lieber nicht – manche kaufen sich dafür einen Mittelklassewagen.

Michael Dressendörfer aus Roth ist einer von vielen, die hier angereist sind. Er ist schon öfter hier gewesen und mit seinem Helicopter "Ecuril AS 350“ zeigt er, was er und das Fluggerät auf dem Kasten haben. Er erzählt, dass er insgesamt 15 Flugzeuge hat. Und manche dieser Geräte kosten auch schon einmal so 30 000 Euro. "Mein Vater macht das seit 60 Jahren. Der hat mich zu diesem Hobby gebracht. Und meine Tochter ist auch mit dabei“, sagt er. Seine Tochter heißt Lisa, ist 17 Jahre, und fliegt auch mit einem Helikopter - anscheinend gibt es ein Gen, das unter Modellfliegern weiter vererbt wird.

Zwei Jahre zum Bauen

Überall wird geschraubt, gebastelt und irgendwelche Elektronik zusammengesteckt. Robert Schiller aus Sulzbach-Rosenberg war vor einigen Jahren einmal hier gewesen, wann genau weiß er nicht mehr. Er ist gerade dabei, ein amerikanisches, zweimotoriges Jagdflugzeug für seinen Auftritt zusammenzubauen – im Maßstab 1:5. Und hier in Pegnitz ist es der erste Flug, den das Flugzeug mit 3,20 Meter Spannweite und einer Geschwindigkeit von 200 km/h zeigt. Es dauert nicht lange, bis er damit fertig ist. Dafür hat es im Vorfeld aber lange gedauert: "Ich hatte zwei Jahre gebraucht, um es zu bauen.“

Jeder der hier Anwesenden kann seine eigene Geschichte erzählen. So auch Gerald Kellner aus Ammertal bei Amberg. Auch er fliegt einen Helikopter in Kleinformat. Zehn Monate Bauzeit hatte er dafür investiert und die Kosten dafür behält er für sich. Für den Hubschrauber hat er auch bei einer Baubewertung den dritten Preis bekommen. Im Cockpit sitzt eine Holzpuppe. "Die hat meine 78 Jahre alte Mutter, die sich mit Bauernmalerei beschäftigt, bemalt. Mit Malen hab ich es nicht so“, erklärt er.

Biertragerl im Cockpit

Bis ins kleinste Detail ist schon alleine das Cockpit ausgearbeitet. Und neben dem Piloten steht ein Biertragerl im Miniformat. Auf die Frage, ob es denn so üblich ist, dass man als Pilot Bier mit an Bord hat, sagt er schmunzelnd: "Ach wissen sie. Es ist nur Radler. Und es ist das Getränk, das mich und meine Freundin in den vielen Stunden, in denen wir den Hubschrauber zusammengebaut hatten, uns ermutigte, weiterzumachen und nicht aufzugeben. Dann passt das schon.“

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