Warnstreik beim TÜV

Foto: Ronald Wittek Foto: red

Verdi erhöht den Druck in der laufenden Tarifrunde bei der Prüforganisation TÜV Süd.

 
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Die Gewerkschaft ruft ab heute zu Warnstreiks an rund 50 Standorten bei einer Tochter des Unternehmens in Bayern und Baden-Württemberg auf, die Fahrzeuguntersuchungen macht, wie eine Sprecherin in Stuttgart mitteilte. Die Arbeitsniederlegungen seien tageweise unter anderem in Nürnberg, Regensburg, Würzburg, Bamberg, Schweinfurt und Bayreuth vorgesehen und in Baden-Württemberg in Balingen, Ulm, Freiburg, Offenburg, Lörrach, Singen, Heilbronn und Mannheim.

Die Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Knackpunkt der Gespräche sei, dass das Unternehmen die bisherige einheitliche Lohntabelle abschaffen wolle. „Für uns gilt: ein TÜV, ein Tarif“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Eva Schmidt. Das bisherige Angebot sehe Lohnsteigerungen von nur knapp einem Prozent vor, die für Teile des Konzerns deutlich vermindert ausfallen sollten. In dem Konzern arbeiten laut Mitteilung rund 11 000 Beschäftigte. Die Tarifbindung gilt nach Gewerkschaftsangaben für etwa 7000 Mitarbeiter.

Streiks drohen auch bei Bund und Kommunen

In den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen stehen die Zeichen offenbar ebenfalls auf Streik. Der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (DBB), Klaus Dauderstädt, drohte am Donnerstag mit Warnstreiks vor allem im kommunalen Bereich noch vor der nächsten Verhandlungsrunde am 11. April in Potsdam. Auch die Gewerkschaften Verdi und GEW schließen Arbeitskampfmaßnahmen nicht aus.

Verdi und der Beamtenbund fordern für die mehr als zwei Millionen Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber lehnen dies als zu hoch ab. Sollten diese nicht einlenken, könne es Warnstreiks etwa bei Zulassungsstellen, Kindertagesstätten, Ordnungsämtern sowie Verkehrsbetrieben wie Straßenbahnen und Bussen geben, sagte Dauderstädt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Verdi teilte auf Anfrage mit, über Warnstreiks solle Anfang kommender Woche entschieden werden.

afp/dpa

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