Klimastabiler Wald
Thomas Daubner hat alle Bäume am Stichprobenpunkt erfasst. Jetzt beginnt für ihn mitten im Wald die „Büroarbeit“: In den Computer werden alle Messwerte eingetippt und auf ihre Plausibilität überprüft. Für gewöhnlich arbeitet der Forstwirt den ganzen Tag allein. Diesmal schaut ihm allerdings Ludwig Arnold über die Schulter. Was schätzt Thomas Daubner an seiner Aufgabe bei der Forstinventur? „Ich kann meinen Tag selbst gestalten, bin mein eigener Herr.“ Und was mag er am wenigsten? „Die Mücken, die sich im Sommer auf mich stürzen!“
Auf Basis der Inventur-Ergebnisse werden die zukünftigen forstlichen Maßnahmen in den einzelnen Waldbeständen festgelegt und in Karten und Revierbüchern niedergeschrieben. Dadurch erhalten die Förster eine Richtschnur, wie sie in den nächsten zehn Jahren die Wälder weiterentwickeln sollen. Wo sollen besonders klimastabile Zukunftswälder geschaffen werden? Wie viele Bäume müssen dafür entnommen werden? Wo sind sensible Bereiche, in denen die Lebensräume seltener Tiere und Pflanzen bewahrt werden? In welchen Bereichen wird besonders Rücksicht auf die Bedürfnisse der Waldbesucher genommen? Solche Fragen klärt die sogenannte Forsteinrichtung.
„So stellen wir auch in Zukunft die wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Leistungen des Waldes sicher“, so Ludwig Arnold. „Das ist gelebte und umfassende Nachhaltigkeit.“
Der Autor Martin Hertel ist stellvertretender Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg.