Kosten nicht gedeckt
Sie zitiert einen ihrer Professoren, der meinte, ein Wald müsse wie ein Warenhaus sein. Man solle auf jeden Fall vier, fünf Baumarten an einem Standort anpflanzen. Denn egal, wie das Klima in 100 Jahren sei, eine Baumart werde mit Sicherheit darunter sein, die man noch verkaufen könne.
Im Stadtwald seien rund 2500 Festmeter Jahreseinschlag vorgegeben, erklärt Acher. Derzeit seien die Holzpreise aufgrund der Sturm- und Borkenkäferschäden im Keller. Pro Festmeter würden nur etwa 30 Euro bezahlt; vor ein paar Jahren waren es noch um die 100 Euro. Tendenziell sei zuletzt weniger Holz eingeschlagen worden. „Mit 30 Euro sind ja nicht einmal die Aufarbeitungskosten gedeckt“, sagt Acher.
Glimpflich davongekommen
Dabei ist der Stadtwald Auerbach nach den Stürmen im Herbst und Winter noch glimpflich davongekommen. „Wir hatten nur Einzelwürfe, aber keine Windhose mit großen Schäden. Er steht gut da und ist kein Katastrophenwald.“ Das Bruchholz und die vom Borkenkäfer befallenen Stämme arbeiten zügig drei Waldarbeiter der Stadt Auerbach auf.
Alle zwei Wochen werde bei Rundgängen nachgeschaut, wo die Schädlinge auftreten. Sobald man Käfer finde, würden die Bäume entfernt – rund 200 bis 250 Festmeter fallen dabei an. „Der Borkenkäfer wird kurz gehalten, damit wir noch mehr Holz auf den Markt schmeißen müssen.“
Die Bäume leiden
Zu schaffen machen den Bäumen im Stadtwald auch verschiedene Krankheiten. Der Ahorn leidet unter der Teerfleckenkrankheit, die Esche unter dem Eschentriebsterben, die Ulme unter einem aus Ostasien eingeschleppten Pilz. Vor allem um die Eschen sei es schade, meint Acher, denn die Baumart komme mit Trockenheit und Nässe gleichermaßen zurecht. Befallene Eschen werden nicht entfernt, man hofft, dass sie sich wieder erholen.
Auch Reh- und Rotwild sowie Hasen setzen dem Stadtwald Auerbach zu. Tannensetzlinge hätten so gut wie keine Überlebenschance. „Man findet unter den Tannengruppen nicht mal eine einzige einjährige Pflanze. Die Tanne ist die Himbeere im Blattsalat“, sagt Acher. Von dieser Baumart existieren nur Altbestände im Stadtwald. Deshalb sagt sie: „Man sollte auf angepasste Wildbestände achten.“